| Die überwiegende Mehrheit der Christen hat, so stellt man
immer wieder fest, die Einstellung, dass Jesus ja sowieso wiederkommt. Warum
also soll ich mich damit beschäftigen. Unser heutiger Alltag, der die
Menschen ausfüllt (Kindererziehung, Beruf, Gestaltung des Familienlebens,
Vorbereitung auf die Rente usw.) lässt uns auch wenig Zeit dazu. Sicher
spielt dabei auch die Angst vor fanatischen Verhaltensweisen von verschiedenen
Sekten (Berechnung des Tages der Wiederkunft) eine Rolle. Warum aber, so frage ich mich, sind die Zeichen der Zeit Bestandteil der Bibel, warum sind sie uns überliefert, wenn nicht dafür, dass wir daran erkennen können, dass sein Kommen vor der Tür steht. Zumal wir ja auch aufgefordert werden, auf die Zeichen der Zeit zu achten. Auf der anderen Seite werden wir ermahnt, wachsam zu sein und eben nicht eine schlafende Gemeinde zu sein, da er kommen wird, wenn man ihn nicht erwartet. In Matth. 24 Vers 44 heisst es: „ Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr`s nicht meint.“ Diesem Ereignis werden also keine Zeichen vorangehen. Es wird keine Warnsignale geben. Wenn Jesus die Umstände bei seinem Kommen in Lukas 17 Vers 27 vergleicht mit den Tagen Noahs, dann läuft da eben alles normal ab. Die Menschen gehen ihren normalen Verrichtungen nach. Was Jesus hier ankündigt, ist eben nicht sein Wiederkommen in Macht und Herrlichkeit am Ende der Trübsalszeit, sondern ist die Entrückung, die vor der Trübsalszeit stattfinden wird. Zwei Ereignisse, die wir auseinanderhalten müssen. Wir müssen einfach erkennen, dass es für die Entrückung keinerlei Zeichen und Vorwarnungen gibt, die Zeichen beziehen sich auf die Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit. Einen kleinen, wagen Hinweis für den Zeitpunkt der Entrückung gibt uns Jesus allerdings doch. Der Schlüssel dafür könnte in Lukas 21 Vers 28 liegen: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ Anders gesagt: Wenn viele Zeichen der Zeit beginnen sich zu erfüllen (Staatsgründung Israels, Zunahme von Katastrophen, Kriegen Umweltzerstörung usw.), bzw. wenn diese Zeichen ihre langen Schatten bereits vorauswerfen, dann dürfen wir wissen, dass unsere Erlösung nahe bevorsteht. Immerhin hat uns der Herr versprochen, dass er uns, die Heiligen, vor den Plagen der Trübsalszeit bewahrt. 1. Thess. 1 Vers 10: „ ....Jesus, der uns vor dem zukünftigen Zorn errettet“ (sprich entrückt). Die Entrückung muss schon deshalb vor der Trübsalszeit stattfinden, weil wir ja mit ihm herrschen und regieren sollen, wir sollen die Ereignisse danach also mit gestalten. Fazit: Man kann und muss davon ausgehen, dass die Entrückung das nächste grosse Ereignis sein wird, auf das wir warten können, wozu wir vor allem natürlich, so wie die klugen Jungfrauen, bereit sein müssen. In Hebr. 9 Vers 28 heisst es: ..........“ zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.“ Für mich ist es kein Zufall, dass in der Offenbarung Kap. 4 Vers 1 nach der Zeit der Gemeinden, in der wir uns ja noch befinden, von einer Tür, geöffnet im Himmel (Symbol für die Entrückung) die Rede ist und Johannes aufgefordert wird: „ Komm hier herauf ! (Oder anders gesagt: Folge im Geist der entrückten Gemeinde nach.) Und ich werde Dir zeigen, was nach diesem ( also nach der Zeit der Gemeinden) geschehen muss.“ Wie die Entrückung ablaufen wird, das ist uns in 1. Thes. 4 Verse 13 – 18 beschrieben. Im griechische Urtext heisst es an dieser Stelle in Vers 17: ........“ zugleich mit ihnen werden wir entrückt werden in Wolken zur Begegnung mit dem Herrn in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.“ Man muss es sich wohl so vorstellen, dass Jesus uns „abholt“, um uns persönlich in die Gegenwart seines himmlischen Vaters zu begleiten. Erst in den Wolken, also „abgehoben“ von der Erde, werden wir dem Herrn begegnen. Er selbst wird zu diesem Zeitpunkt die Erde nicht betreten, im Gegensatz zu seinem Erscheinen in Herrlichkeit nach dem Ende der Trübsalszeit. Jesus kommt also zuerst, um die Heiligen zu sich zu holen, denn sonst könnte er ja auch nicht dermaleinst mit ihnen (mit der Schar der Seeligen/ Offenb. 19 Vers 14) vom Himmel kommen, um Israel in der Schlacht von Harmagedon zu befreien und den Antichrist und sein Weltreich zu zerstören. Die Entrückung wird dann stattfinden, wenn sie am wenigsten erwartet wird, es kann schon morgen sein. Die Wiederkunft hingegen wird dann stattfinden, wenn alle Zeichen der Zeit erfüllt bzw. eingetroffen sind. Es gibt noch weitere Gründe für die Entrückung als Ereignis vor der Trübsalszeit und seines Wiederkommens: • Christus hat versprochen, die Gemeinde vor der Trübsal zu bewahren (Offenb. 3 Vers 10) • Die Gerichte der Trübsalszeit sind der „Zorn des Lammes“ bzw. der Zorn Christi (Off. 6 Vers 16). Die Gemeinde Christi ist aber die Braut des Lammes, die Brautgemeinde. Sie kann also niemals Gegenstand seines Zornes sein, der wird nur über die ungläubige Welt ausgegossen. • Jesus hat seinen Jüngern und uns heute nahegelegt, zu beten, dass sie der Trübsal entkommen. Lukas 21 Vers 36: „Wachet und betet zu aller Zeit, dass ihr imstande seid, diesem allem, was geschehen soll zu entfliehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen.“ Entfliehen kann dem keiner, es sei denn, er wird entrückt. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Betrachtung der sogenannten 70 Jahrwochen bei Daniel. Darauf detailliert hier einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Fest steht, dass die 70. Jahrwoche, also die siebenjährige Trübsalszeit noch aussteht. Wir befinden uns zwischen der 69. und 70. Jahrwoche in der Gnadenzeit, im sogenannten Gnadenjahr des Herrn nach Jesaja 61 Vers 2. Sehr platt und untheologisch formuliert könnte man sagen, dass die Entstehung der Gemeinden Jesu und das damit verbundene „Gnadenjahr“ (Gnadenzeit), den geplanten Ablauf der 70. Jahrwoche bisher verhindert hat. Deshalb muss die Gemeinde von der Erde weggenommen werden, durch die Entrückung. Unsere Bitte kann deshalb nur sein: Herr komme bald, um uns in Deine Gegenwart zu holen und mache uns jederzeit bereit dazu. R.L. |