| Die überwindende Kraft der Freude In Psalm 105 Vers 43 lesen wir: „ Er führte sein Volk heraus in Freude, seine Auserwählten in Jubel“ Man stelle sich einmal vor, wie schwierig der Auszug aus Ägypten ohne Freude gewesen wäre. Sie verliessen das Land, in dem sie über 400 Jahre gelebt hatten, und kamen in seine völlig neue Lebenssituation. Sie waren in die Unsicherheit gestellt und mussten plötzlich alles anders tun, als sie es bisher gewohnt waren., Die Freude, die Gott in sie hineingelegt hatte, machte es jedoch leicht für sie. Sie zogen mit Liedern und Tanz aus, doch jedesmal, wenn irgend etwas ihre Freude rauben konnte, begannen sie zu murren und zu klagen, und Gott musste sie richten. Ihr habt es vielleicht auch schon erlebt, dass Religion mitunter dahin tendiert, uns traurig zu machen, während Gott uns eigentlich froh machen möchte. In Psalm 92 Vers 5 heisst es: „ Denn du hast mich erfreut, Herr, durch dein Tun. Über die Werke deiner Hände jubele ich“. Gott macht uns froh. Das ist nicht nur irgendeine Philosophie, die wir im Alten Testament finden. Auch Jesus spricht oft zu seinen Jüngern von dieser Freude. In Johannes 16 Vers 20 sagt er: „....... ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeit wird zur Freude verwandelt werden“. Hier spricht Jesus davon, dass sein bevorstehender Tod am, Kreuz den Jüngern Sorge bereiten wird. Aber er sagt auch: Wartet, es wird nur 3 Tage dauern, dann wird eure Trauer in Freude verwandelt werden. Auch uns heute möchte Jesus uns das in dieser Weise sagen. Auch in unserem Leben gibt es Schwierigkeiten, und selbst geisterfüllte, erweckte Christen erleben Zeiten der Verwirrung und Enttäuschung. Wenn wir jedoch immer, und natürlich gerade in solchen Zeiten nach oben schauen, dann wird dies alles in Freude verwandelt werden. Das wird nicht immer sofort geschehen. Und manchmal verändert Gott auch nicht die Umstände in denen wir uns befinden, aber er verändert auf jeden Fall unsere Reaktion, unsere Einstellung zu diesen Umständen. In Johannes 15 Vers 11 sagt Jesus zu seinen Jüngern: „ Dieses habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei, und eure Freude völlig werde“. Wenn wir diese Worte Jesu aufmerksam lesen, dann merken wir, es ist eigentlich ein doppeltes Mass an Freude, was Jesus uns hier anbietet. Erstens soll seine Freude in uns sein, und zweitens soll unsere eigene Freude, die in uns ist, völlig gemacht werden. Manche Leute meinen, wir könnten nur die Freude des Herrn haben. Hieran dieser Stelle dürfen wir feststellen, dass jedesmal, wenn die Freude des Herrn in mir wirkt, meine Freude darauf reagiert. Es gibt also eine natürliche und eine geistliche Freude. Keiner lehrt uns in der Heiligen Schrift eigentlich mehr über Freude, als Jesus selbst. In dem Gleichnis von den anvertrauten Pfunden nannte Jesus die Belohnung für den treuen Knecht: „ Gehe ein in die Freude deines Herrn“ (Matth. 25 Vers 21). Damit ist eben nicht nur der Himmel gemeint. Treue Arbeiter im Reich Gottes können schon jetzt hier auf der Erde voller Freude sein. Manche Christen sind so stark auf ihre zukünftige Belohnung im Himmel ausgerichtet, dass sie sich hier auf der Erde jeglicher Freude enthalten. Natürlich wird der Himmel voller Freude sein, Freude, die hier auf der Erde seinesgleichen sucht, aber wir können auch schon jetzt hier auf der Erde Freude empfangen. Das jedenfalls sagt uns die Heilige Schrift immer wieder. In Johannes 16 Vers 22 sagt Jesus, dass die göttliche Freude nicht von uns genommen werden kann: „ Ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch“. Es gibt keinen Menschen auf der Erde, der uns die Freude wegnehmen kann, es sei denn, wir nehmen sie uns selbst weg. Nehmen wir eine weitere Verheissung Jesu. In Johannes 16 Vers 24 sagt Jesus, dass der Vater unsere Gebete erhören wird, damit unsere Freude überfliessend sei. „ Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei“. Ich finde es schon wichtig, bezüglich unserer Gebete festzustellen, dass ein Grund für unsere Gebete die Wiederherstellung unserer Freude ist. Jesus wusste natürlich sehr genau, dass es für Christen wichtig ist, mit Freude erfüllt zu sein. Auch Paulus hat immer wieder dafür gebetet, dass die Gläubigen mit Freude gesegnet werden. In Römer 15 Vers 13 schreibt er: „ Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr überreich seid in der Hoffnung, durch die Kraft des Heiligen Geistes!“ An die Gemeinde in Philippi schrieb er: „ Und im Vertrauen hierauf weiss ich, dass ich bleiben und bei euch allen sein werde, euch zur Förderung und Freude im Glauben, damit das, dessen ihr euch rühmt, überströme in Christus Jesus durch mich bei meiner Rückkehr zu euch“. (Phil. 1 Verse 25 – 26) Weder Mission noch Evangelisation, eigentlich keinerlei Aktivitäten können die Freude am Herrn ersetzen. Sie sollten vielmehr Ausdruck dieser Freude im Herrn sein. Wenn wir unsere Freude verloren haben, sollten wir auch nicht auf das Missionsfeld gehen, sondern zunächst auf jeden Fall zurückkehren zu dem, von dem unsere Freude kommt, zu Jesus, damit seine Freude wieder neu in uns lebendig werden kann. Petrus schien das damals verstanden zu haben. In 1. Petrus 1 Vers 8 heisst es: „ ..... den ihr liebt, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an den ihr glaubt, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, (über den) ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt“. Es sollte unsere Bitte sein, gerade in dieser Zeit, wo nicht Freude sondern Resignation regiert, es sollte unsere Bitte sein, dass der Herr uns wieder neu ausrüstet mit Freude. Wir sind manchmal eher geneigt, die Schwierigkeiten zu sehen, die in der Endzeit , in der wir leben natürlich ohne Zweifel da sind. Aber Schwierigkeiten gab es damals auch schon. In diese Schwierigkeiten hinein schreibt Petrus schon damals in 1. Petrus 4 Vers 13: „ .... sondern freut euch, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig geworden sein, damit ihr euch auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit mit Frohlocken freut.“ Der Herr schaut nicht darauf, ob wir grosse Werke tun, ob wir einen exzellenten Verstand haben. Der Herr schaut vielmehr darauf, ob wir Freude haben, Freude in ihm. Das ist es, was der Herr von uns erwartet und leider bei so wenigen findet. Unsere Gottesdienste sind manchmal so steif und ernst. Die Bibel spricht immer wieder von einer Freisetzung der Freude, vom Singen und Jubeln vor dem Herrn, von der Freude am Herrn, so wie eben ein Kind sich am Vater freut. Eine aktive Freude im Herrn und ein Frohlocken im Geist ist ein Hinweis auf eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus. Solch ein Christ muss nicht mehr erweckt werden. Solch ein Christ wird vielmehr täglich in seinem Geist und in seinen Gedanken erneuert und erweckt. Auch unser Glaubensvater Spurgeon sprach sehr viel über das Thema Freude. So sagte er einmal in seiner unverwechselbaren Art: „ Die Freude am Herrn ist die reifste Frucht der Gnade. Alle Erweckungen und Erneuerungen führen hin zu dieser Freude. Eine echte Erweckung ohne Freude im Herrn ist so unmöglich wie ein Frühling ohne Blumen oder ein Tagesanbruch ohne Licht“. Spurgeon hat ausserdem unter anderem gesagt, dass es mehr in Gott gibt, das uns erfreuen kann, als Widrigkeiten in unseren Lebensumständen, die uns deprimieren können. Wir tun also gut daran, wenn wir aufhören, auf unsere Lebensumstände zu schauen. Vielmehr sollten wir auf Jesus blicken, damit die Freude Jesu unseren Geist erfüllen kann. Ich glaube, dass die Bibel uns einen guten Maßstab geben kann, mit Hilfe dessen wir unseren geistlichen Puls messen können. Verzweiflung oder gar Depression sind immer Anzeichen eines ernsten geistlichen Mangelzustandes. Gott geht mit uns durch alle Schwierigkeiten. Er ist die Quelle unserer Kraft und der Ursprung unserer Freude. Er hat uns nicht etwa verheissen, dass er uns für unser ganzes Leben immun machen will gegenüber allen Schwierigkeiten. Er hat uns auch nicht verheissen, dass der Feind uns nicht mehr angreifen wird. Aber er hat uns seine Freude verheissen, Freude in allem Leide. Eine ganz wichtige Voraussetzung für Freude ist, dass wir immer wieder in die Busse gehen, denn aus der Busse heraus kann Freude erwachsen. (Bitte lesen sie dazu Nehemia 8 Verse 9 – 12) Die Menschen, von denen hier die Rede ist, sind gerade aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt. Die meisten von ihnen waren nie zuvor in Jerusalem gewesen. Als Nehemia, Esra und die Leviten dem Volk aus dem Gesetzbuch vorlasen, weinten sie alle. Daraufhin belehrten sie sie: „Dieser Tag ist dem Herrn, eurem Gott heilig! Seid nicht traurig und weint nicht!“ Als sie nämlich das Wort hörten , erkannten sie, dass sie nicht gehorsam gewesen waren, und fürchteten das Gericht Gottes. Daraufhin sagten die Schriftgelehrten: Wartet mal, wir haben euch nicht das Gesetz vorgelesen, um euch die Freude zu rauben. Der Herr gibt euch das Wort nicht, um euch die Freude zu rauben, um euch wegen eurer Vergangenheit zu verdammen, sondern um euch für die Gegenwart auszurüsten. Dies ist ein heiliger Tag, kein Tag der Trauer! Und danach heisst es dann sogar: Geht hin, esset fette Speisen und trinkt süsse Getränke. Man soll feiern und sich freuen. Sündenerkenntnis ist etwas schönes, etwas befreiendes, ist ein Grund zur Freude. Wenn wir vom Gottesdienst mit einer Last von Schuld nach Hause kommen, dann stimmt etwas nicht. Wenn wir tatsächlich schuldig sind, dann können wir die Sache auch vor Gott bekennen und bereinigen. Gottes Wort ist uns nicht gegeben, um uns in die Depression zu führen. So nach dem Motto: Ach ich armer Sünder. Vielmehr möchte sein Wort erreichen, dass letztlich die Freude in uns zum Zuge kommt. Natürlich haben wir das Gesetz nicht gehalten. Keiner von uns hat das Gesetz gehalten. Natürlich sind wir allzumal Sünder. Aber dabei dürfen wir nicht stehen bleiben sondern wir müssen auf Jesus schauen, der, wie es in Hebräer 12 Vers 2 heisst: „ ... um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes“. Er hat, um der vor ihm liegenden Freude willen ausgeharrt, bis ans Ende. Und deshalb dürfen auch wir Freude haben. Wie eng unsere Freude mit der Freude Jesu verbunden ist, das ist, denke ich schon hinreichend deutlich geworden. Freude ist eine Gabe Jesu. In seinem hohepriesterlichen Gebet spricht Jesus zum Vater: „ Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben“. (Johannes 17 Vers 13) Jesus wollte, dass seine Freude in seinem Volk vollkommen ist. Darüber hinaus sehen wir, dass Freude eine Frucht des Heiligen Geistes ist. Galater 5 Vers 22: „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, .......“. Wenn der Heilige Geist kommt, ist Freude die zweite Blume, die blühen wird. Er bringt uns die göttliche Liebe und lässt in uns die göttliche Freude aufbrechen. Sicher habt ihr schon einmal einen Neubekehrten erlebt. Oder ihr erinnert euch an eure eigene Bekehrung. Als frisch Bekehrter ist man so voller Freude über das neu geschenkte Leben, dass man einfach vergisst, religiös zu sein. Auch Paulus lehrt uns immer wieder, dass Freude ein ganz wichtiger Bestandteil des Reiches Gotttes ist. In Römer 14 Vers 17 gibt er uns eine biblische Definition für das Reich Gottes: „ Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist!" Die Abwesenheit von Freude beweist demnach, dass man diese Gabe Christi abgelehnt hat, dass man diese Frucht des Heiligen Geistes nicht in sich trägt. Göttliche Freude ist, man kann es nicht oft genug sagen, keine Sache der Wahl, sondern sie ist eine Gabe. Sie ist ein wichtiger Teil des Reiches Gottes . Gott, der die Quelle unserer Freude ist, sollte auch das Ziel unserer Freude sein. In Phil. 4 Vers 4 lesen wir: Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum sage ich euch: Freut euch!" Niemand sollte soviel Freude haben wie die Christen. Wir empfangen seine Freude, geben ihm seine Freude zurück und sind davon erfüllt Die Bibel sagt auch, dass Gott sich an unserer Freude erfreut. Unsere Lieder der Freude sind für sein Ohr viel schöner und angenehmer als unser Seufzen und unser Klagen. Immerhin hat er einen grossen Preis bezahlt, damit wir uns freuen können. Ein Vater, der seinem Sohn ein Fahrrad gekauft hat, liebt die freudigen Geräusche des frischgebackenen Radfahrers. Ebenso gern hört unser himmlischer Vater, der solch einen hohen Preis für unsere Erlösung gezahlt hat, den Klang unserer fröhlichen Stimmen. In Zeph. 3 Vers 17 heisst es unter Anderem, dass der Herr über uns mit Jauchzen fröhlich ist. Dies gibt uns vielleicht eine kleine Ahnung davon, wie intensiv Gott über uns Freude empfindet. Wenn ich ihn jeden Morgen neu anschaue, dann fängt das Leben wieder ganz von vorne an. Die Freude am Herrn ist eine sehr aggressive Kraft unter all den Segnungen Gottes, sie vermag viel. Göttliche Freude ist Kraft, denn sie ist Ausdruck eines Lebens, das glücklich mit dem Willen Gottes verbunden ist. Genau diese Kraft brauchen wir in unserer Zeit. Sie wird uns helfen, die Welt, das Fleisch und den Widersacher zu überwinden. Wird uns im Alten Testament nicht gesagt, dass die Freude am Herrn unsere Stärke ist ? Deshalb wollen wir anfangen, uns im Herrn zu freuen. Das ist die Quelle unserer Stärke. Nichts macht die Menschen glücklicher, als die Gegenwart Jesu. Freude ist die Folge davon, dass Jesus da ist, sie ist eine Reaktion auf seine sichtbare Gnade. Sie ist ein Ergebnis seiner Gnade und seiner Kraft, die in unserem Leben wirksam ist. Gott hat so grosses Gefallen an unserer Freude, dass er sie uns im Überfluss zugänglich macht. In Gott gibt es keinen Mangel an Freude, deshalb sollte auch im Volk Gottes kein Mangel an Freude sein. |