| Alle Gaben Gottes sind Gnadengaben. Sie sind Geschenke Gottes,
um die man bitten, die man aber nicht verdienen kann. Insofern sagen sie
auch nichts über die geistliche Reife eines Christen aus. Gott gebraucht
auf seine Weise auch junge und unreife Christen. Alle Gnadengaben sind zum Bau der Gemeinde Jesu bestimmt. Die Bibel fordert die Gemeinde daher auf, nach ihnen zu streben, sich um die Gabe der Weissagung zu bemühen und der Sprachenrede nicht zu wehren. Dabei soll sie auf Ordnung achten und prophetische Äusserungen prüfend beurteilen. ( 1.Korinther 14 Verse 29, 39 und 40). Die Freisetzung der Gaben erfolgt in dem Masse, wie wir im Glauben vorangehen. Wichtig ist, dass jeder Christ sich bewusst ist, dass er von Gott mit Gaben ausgerüstet ist, und mit welchen Gaben Gott ihn ganz konkret beschenkt hat. Nur dann kann er sie einbringen in die Gemeinde. Die nachfolgende Aufstellung der Geistesgaben und Früchte des Geistes sollen bei dieser Erkenntnis eine Hilfe sein. Sicherlich gibt es über die 20 ausdrücklich im Neuen Testament genannten Gaben hinaus noch weitere Gaben, so zum Beispiel die "Grundgnadengabe" des ewigen Lebens (Römer 6 Vers 23). Andeutungsweise erwähnt Paulus auch Ehe, Ehelosigkeit und Musik als Gnadengaben (1. Kor. 7 Vers 7 und 1. Kor. 14 Vers 26). Grundsätzlich werden alle Gaben, die wir unter die Herrschaft Gottes stellen, dadurch geheiligt und zu Gnadengaben. Gaben und Frucht des Geistes müssen darum immer Hand in Hand gehen, beide "Flügel" des Heiligen Geistes sind unerlässlich. Die Gaben können die Gemeinde nur auferbauen, wenn sie in der Frucht des Geistes, insbesondere in der Liebe, ausgeübt werden. Die Frucht kann nur da wirklich wachsen, wo die Gaben für Korrektur und nach aussen drängende Dynamik sorgen. Die Gaben des Geistes 1. Die Gabe des Dienstes (Dienen) Römer 12 Vers 7 Gern und bereitwillig auch unscheinbare Dienste übernehmen und anderen Dienen. 2. Die Gabe der Lehre Römer 12 Vers 7, 1. Korinther 12 Vers 28 Fähigkeit, biblische Wahrheiten und geistliche Zusammenhänge klar und verständlich weitergeben zu können. 3. Die Gabe des Ermahnens Römer 12 Vers 8 Allgemein seelsorgerliche Begabung, die ausser Ermahnen auch Trösten und Ermutigen einschliesst. 4. Die Gabe des Gebens Römer 12 Vers 8 Grosszügig, mit Freude und ohne Hintergedanken zu geben, insbesondere für das Reich Gottes 5. Die Gabe der Verwaltung Römer 12 Vers 8 Fähigkeit , einem Arbeitsbereich organisatorisch und verwaltungsmässig vorzustehen 6. Die Gabe der Barmherzigkeit Römer 12 Vers 8 Fähigkeit, mit Notleidenden mitzufühlen und gern bereit zu sein, ihnen zu helfen 7. Die Gabe der Weisheit 1. Korinther 12 Vers 8 Fähigkeit, die Dinge aus der Sicht Gottes zu sehen und zur rechten Zeit das richtige Wort zu haben 8. Die Gabe der Erkenntnis 1. Korinther 12 Vers 8 Fähigkeit, geistliche Zusammenhänge und persönliche Hintergründe zu erkennen 9. Die Gabe des Glaubens 1. Korinther 12 Vers 9 Glaubensgwissheit, dass Gott in einer bestimmten Sache oder auch langfristig, das ganze Leben hindurch Gebet erhört, handelt und hindurchträgt. Der Hebräerbrief beschreibt Glauben, als ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. 10. Die Gabe der Heilung 1. Korinther 12 Vers 9 Von Gott gegebene Befähigung, für Kranke erhörlich beten zu können 11. Die Gabe des Wunderwirkens 1. Korinther 12 Vers 10 Fähigkeit, in gewissen Situationen Dinge wirken zu können, die die natürlichen Gesetze durchbrechen. 12. Die Gabe der Weissagung 1. Korinther 12 Vers 10 In prophetischer Weise (als "Prophet") in eine Situation hineinzusprechen, aufdeckend, klärend, mahnend, tröstend, richtungsweisend, zukunftsschauend 13. Die Gabe der Geisterunterscheidung 1. Korinther 12 Vers 10 Unterscheidungsvermögen für göttliche, menschliche oder auch dämonische Inspiration 14. Die Gabe der Sprachenrede 1. Korinther 12 Vers 10 Reden oder Beten in einer unbekannten, nichtgelernten, irdischen oder himmlischen Sprache 15. Die Gabe der Auslegung der Sprachenrede 1. Korinther 12 Vers 10 Eine Sprachenrede in eine für die Gemeinde allgemein verständliche Sprache auszulegen 16. Die Gabe des apostolischen Dienstes 1. Korinther 12 Vers 28 Fähigkeit, Gemeinden zu gründen und Menschen in die verschiedenen Dienste zu berufen 17. Die Gabe des Helfens 1. Korinther 12 Vers 28 Fähigkeit, Anderen zur Seite zu stehen und in einer grösseren Aufgabe helfend und unterstützend mitzuwirken 18. Die Gabe der Leitung 1. Korinther 12 Vers 28 Fähigkeit, Verantwortung zu tragen, Initiative zu ergreifen, Übersicht zu bewahren und Ziele zu setzen 19. Die Gabe der Evangelisation Epheser 4 Vers 11 Fähigkeit, Menschen das Evangelium aufzuschliessen und sie zu Jesus zu führen 20. Die Gabe des Hirtendienstes Epheser 4 Vers 11 Befähigung, eine Gemeinde in Seelsorge, Verkündigung und Lehre geistlich zu betreuen Die Frucht des Geistes Auch die Frucht des Geistes wird vom Heiligen Geist und nicht von uns selbst gewirkt. Als Frucht ist sie jedoch im Gegensatz zu den Gaben kein spontanes Geschenk, sondern Ergebnis eines stetigen Wachstums. Sie ist Folge des anhaltenden Erziehungsprogrammes durch den Heiligen Geist. Anders als die Gaben kann sie daher auch etwas über unsere geistliche Reife aussagen. Da der Heilige Geist uns nichts aufzwingt, hängst die Wachstumsgeschwindigkeit der Frucht unter anderem davon ab, wie weit wir dem Heiligen Geist in uns Raum geben und auf sein Mahnen eingehen. Das Neue Testament nennt eine neunfache Frucht des Geistes (Galater 5 Verse 22 - 23). Da der Heilige Geist jedoch unsere gesamte Persönlichkeit umwandelt, geht auch die Frucht des Geistes sicher noch weit darüber hinaus: 1. Liebe Liebe als göttliche "Agape"- Liebe weit mehr , als menschliche Freundesliebe oder Erotik. Ohne diese Liebe ist alles "nichts": unsere grössten Fähigkeiten und Opfer, aller Einsatz, alle Weisheit und sogar unser Glaube (siehe dazu 1. Korinther 13) 2. Freude Die innere "Freude am Herrn" gerade auch in Nöten und Widerständen. Eine Quelle der Kraft. 3. Friede Der "Friede Gottes, der höher ist, als all unsere Vernunft", auch in Gefahr und Anfeindungen. Frieden mit Gott, den Menschen und mit mir selbst. 4. Geduld Eine Frucht, die der Geist oft nur durch "Trübsal" in uns hervorbringen kann. Langmut gegenüber Menschen und Ausdauer in Not. 5. Freundlichkeit Warme Herzlichkeit, das Gegenteil von unpersönlicher Kühle und reiner Sachlichkeit. 6. Güte Umfassendes Wohlwollen. Es beweist sich am deutlichsten gegenüber Schwächeren, die von uns abhängig sind 7. Treue Hingabe an Beziehungen, in die uns Gott hineingestellt hat.Die Haltung, entgegengebrachtes Vertrauen auf keinen Fall zu enttäuschen. Zuverlässigkeit auch im Kleinen. Bündnis- und Vertragstreue. 8. Sanftmut Der Mut, eigene Überlegenheit nicht einzusetzen und auch bei Angriffen friedfertig und vergebungsbereit zu bleiben. 9. Selbstbeherrschung Das Zurückstellem der körperlich-seelischen Triebe und Bedürfnisse hinter die Belange des Geistes. Oft auch mit "Enthaltsamkeit" übersetzt. |