Biblische Wassertaufe



Die Taufe ist eines der vielen Geschenke Gottes an seine Kinder. Unser himmlischer Vater will, dass wir das volle Ausmaß seiner Geschenke erkennen und im Glauben beanspruchen.

· Der Auftrag Jesu
Jesus selbst gibt seinen Jüngern den Auftrag, Menschen zu taufen: Matth. 28, 18-20: "Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." 

Markus 16, 15 und 16: "Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird errettet werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."

· Der Inhalt der neutestamentlichen Taufe
Das griechische Wort für "taufen" (bapto, baptizo) bedeutet eintauchen oder untertauchen. Paulus beschreibt diesen Vorgang unter anderem in Römer 6, 3-4: "Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Jesus Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln."

Dies ist eine der wichtigsten Stellen im Neuen Testament, welche den Inhalt der Taufe beschreiben. Als Zeichen des "mit Christus begraben Seins" wird der Mensch untergetaucht. Das Wiederauftauchen aus dem Wasser ist das Symbol für das "Auferstehen mit Christus", zu einem neuen Leben mit ihm, bzw. zur Wiedergeburt.
Wie eng Jesus symbolisch die Verbindung seines eigenen Sterbens und Auferstehens mit der Taufe sieht, wird z.B. in Markus 10,38 deutlich: "Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde?"

Bei unserer Taufe wird unser alter Mensch nach der vergänglichen Natur Adams in den Tod gegeben (in Christus). Deshalb auch das völlige Untertauchen. Nirgends im Neuen Testament gibt es einen Anhaltspunkt, dass Menschen durch Besprengen mit Wasser getauft wurden! Niemals wurde Wasser für die Taufe geholt (in Gefäßen), sondern die Menschen zum Wasser gebracht. Apg. 8, 38: "Und er ließ den Wagen halten, und beiden stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn."

Ein Besprengen mit Wasser symbolisiert nur das Abwaschen von Sünden, nicht aber das "mit Christus gestorben sein". Einen derartigen äußeren Vorgang bezeichnet das NT nicht als Taufe.

· Der Zeitpunkt der Taufe und die Veränderung, die dabei geschieht
Nachfolgend Beispiele von Bibelstellen, in denen von der Wassertaufe berichtet wird:

Apg.2,41: "Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen ; und an diesem Tag wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen."

Apg. 8, 12 und 13: "Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi glaubten, ließen sich taufen Frauen und Männer. Da wurde auch Simon gläubig und ließ sich taufen und hielt sich zu Philippus. Und als er die Zeichen und großen Taten sah, die geschahen, geriet er außer sich vor Staunen."

Apg. 9,18:" Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde sehend; und er stand auf und ließ sich taufen...."

Apg. 18,8:" Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, kam zum Glauben an den Herrn mit seinem ganzen Hause, und auch viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen."

Apg. 19,5:" Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus."

Wenn man die genannten Bibelstellen betrachtet, dann lässt sich folgende zeitliche Reihenfolge feststellen:
1. Menschen hören das Evangelium
2. Sie glauben
3. Indem sie Jesus als Herrn bekennen, werden sie wiedergeboren und damit Bürger des Reiches Gottes
4. Sie lassen sich taufen

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Glaube kommt vor der Taufe. Die Taufe ist immer eine Folge von Glaube und Wiedergeburt.
Besonders deutlich wird dies auch, als Philippus dem Kämmerer aus Äthiopien begegnet.
Der Kämmerer fragt ihn in Apg. 8,36: "Siehe, da ist Wasser! Was hindert es mich, getauft zu werden?" Philippus nennt eigentlich nur eine Bedingung: Vers 37 (Elberf.): "Wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es erlaubt." Und genau dieses Bekenntnis legt der Kämmerer dann ja auch vor Philippus und vor Gott ab: "Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist."

Welch große Symbolkraft in der biblischen Wassertaufe liegt bzw. was sich in unserem inneren Menschen dabei vollzieht, wird u.a. in Kolosser 2, 12 beschrieben:

"Mit ihm seid ihr begraben worden, durch die Taufe, mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten."

In der Taufe identifiziert uns Gott also vollkommen mit Christus. Es genügt ihm nicht, von unserem alten Wesen ein paar Sünden abzuwaschen. Er nimmt unsere Sünde so ernst, dass er den Sünder selbst, (unseren alten Menschen) in Christus in den Tod gibt. Taufe ist also die Bekräftigung dessen, was Gott in Jesus für uns getan hat und was wir in der Wiedergeburt angenommen haben. Nicht unser alter Mensch wird aufpoliert bzw. verbessert. Vielmehr wird er in den Tod gegeben.
Ich persönlich bezeichne dies auch gern als ein "juristisches" Problem. Ohne den Tod des alten Menschen würde es immer wieder eine vor Gott unzulässige Kombination aus unserer Gerechtigkeit und Gottes Gerechtigkeit geben. Aber was tot ist, was abgestorben ist, kann auch nichts mehr zur eigenen Rechtfertigung tun. Und das haben wir ja auch gar nicht nötig, denn Gott hat ja in Christus alles für uns getan.
 

· Fragen zum Thema (Wieder-) taufe
Ein Besprengen mit Wasser wird nirgends im NT als Taufe bezeichnet, da der symbolische Inhalt "mit Christus gestorben" hier völlig verloren geht. Übrigens hatte auch Paulus keine Skrupel, eine bereits erfolgte Taufe durch die biblische Taufe auf Jesus Christus zu ersetzen. (Apg. 19,1-7). Für einen wiedergeborenen Christen, der eine "Baby-Wasser-Besprengung" erlebt hat, kann es also nicht um ein "noch mal" gehen, sondern nur darum: "Lass dich taufen!"

· Wie ist es zur unbiblischen Taufpraxis von Säuglingen gekommen?

Manch einer wird vielleicht staunen darüber, dass die Wurzeln für das Entstehen der Säuglingstaufe in der falschen Auffassung der ersten Kirche im 2. und 3. Jhd. bezüglich der Stellung Israels zu finden sind. Man vertrat und vertritt leider teilweise bis heute die These, die Kirche sei an die Stelle Israels getreten; Israel sei als Volk von Gott verworfen und habe keine Zukunft mehr (Ersatztheologie). Man berief sich dabei auf die Beschneidungspraxis im Volk Israel, die ja auch an Säuglingen vollzogen wird, und wollte, um sich von den Juden abzugrenzen, dem etwas entgegensetzen. Die biblische Wassertaufe, die die Urgemeinde noch praktiziert hat, wurde deshalb von der ersten Kirche ersetzt durch die Säuglingstaufe. Leider wurde die Lehre von der Babytaufe auch durch die Reformatoren von der Kirche Roms so übernommen.
Wenn man ganz ehrlich ist, muss man zugeben, dass die Kindertaufe in ihrer Wurzel eigentlich sogar antisemitisch ist und man kann eigentlich nur froh darüber sein, dass die immer bessere Erkenntnis des prophetischen Wortes und natürlich auch seine heutige Erfüllung durch die Wiederherstellung Israels bei immer mehr Christen zu einem Umdenkungsprozess führt.
 

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