| Glaube und Angst von Pastor Wolfgang Wegert © -------------------------------------------------------------------------------- Predigttext: "Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich! In Gott will ich rühmen sein Wort; auf Gott vertraue ich und habe keine Furcht; was kann Fleisch mir antun?" Psalm 56,4-5 In Psalm 56 schildert David seine Lage, als er von den feindlichen Philistern ergriffen worden war und sich in höchster Gefahr befand. Er schreibt in Vers 2: "Gott sei mir gnädig, denn Menschen stellen mir nach; täglich bekämpfen und bedrängen sie mich." Das haben viele von uns auch schon erlebt. Insofern ist es interessant, wie David mit einer solchen Situation umging. War er frei von Angst? Das war er nicht, und so wollen wir uns heute in unserer Themenreihe "Aus Glauben leben" an seinem Beispiel damit beschäftigen, wie Gläubige mit Angst umgehen können. Als erstes sehen wir: I. Menschen haben Angst. Worin findet David nun Hilfe gegen seine Angst? Er bekennt in unserem Predigttext: "Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich! ... Auf Gott vertraue ich und habe keine Furcht." Er sagt nicht, wie wir es vielleicht tun würden: "Wenn mir angst ist, nehme ich ein Beruhigungsmittel" oder "lese ich ein kluges psychologisches Buch". a) Warum haben Menschen Angst? Weil sie keine Hilfe sehen, keinen Beistand. Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern. Wenn große, starke Burschen auf mich zukamen und mich verprügeln wollten, habe ich oft gedroht: "Ich sage das meinem Vater!" Andere riefen: "Ich hole meinen großen Bruder!" Der Papa oder große Bruder geben einem kleinen Kind Schutz. Und wie gut und tröstlich ist es, Gefahren nicht schutzlos ausgeliefert zu sein! Der Mensch im Paradies war auch geschützt, und zwar durch seine Beziehung zu Gott. Aber durch den Sündenfall löste er sich von seinem Schöpfer. Auf einmal fürchtete er sich vor Gott und versteckte sich vor Ihm. Gott war nicht länger der Beistand und die Stärke von Adam und Eva, sondern sie hatten sich ihren besten Freund zum Feind gemacht. An ihrem Beispiel sehen wir: Wer seinen Gott verwirft, der verwirft auch seinen Schutz und der zerstört seine Zuflucht, Geborgenheit und Hilfe. Christen, die an Jesus glauben, sind allerdings nie allein, denn sie haben einen Freund, auf den sie bauen und dem sie vertrauen können. Bei Ihm können sie sich bergen, Er ist eine feste Burg für sie. So schließt z. B. auch Psalm 2, der von dem Sohn Gottes spricht, mit den Worten: "Wohl allen, die sich bergen bei ihm" (V.12). Diese Ausdrucksweise finden wir im Alten Testament sehr häufig. So kommt das Wort "bergen", das im Alten Testament ein Synonym für "glauben", dort 152 Mal vor. Ist es nicht herrlich, die Gewißheit zu haben, sich in Gott bergen zu dürfen? Oder mit Martin Luther zu singen: "Eine feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen." Wer in Zeiten der Not eine solche Burg nicht hat, in der er sich bergen kann, hat Angst. Darum sind Menschen ohne Jesus Christus Menschen voller Angst, ob sie das nun wahrhaben wollen oder nicht. Georg Müller, der Vater von zweitausend Waisenkindern in Bristol, hat einmal gesagt: "Der Anfang von Angst ist das Ende von Glauben; und der Anfang von Glauben ist das Ende von Angst." Das heißt, daß sich Angst und Glauben gegenseitig ausschließen. Wer glaubt, fürchtet sich nicht. Wer dagegen voller Angst ist, der ruht nicht im Vertrauen zu Gott. Darum sagt David in unserem Psalm: "Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich." Christen haben also grundsätzlich keine Angst, denn sie vertrauen auf Gott und bergen sich in Ihm. So heißt es auch in Sprüche 18,10: "Der Name des Herrn ist ein festes Schloß; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmt." b) Und doch spricht auch der gläubige David davon, daß er manchmal Angst hat. Denn er sagt ja: "Wenn mir angst ist". Also ist es auch für wahrhaft Gläubige nicht ausgeschlossen, daß sie sich fürchten. Wie kann das sein? Die Antwort ist relativ einfach: Der Mensch ohne Gott lebt in der Kraft seines alten unerlösten Wesens, gemäß seiner alten sündhaften Natur. Und wir haben gesehen, daß dieser alte Mensch voller Angst ist, weil er sein Leben ohne den Schutz Gottes bewältigen muß. Wenn aber nun jemand zu Jesus Christus gekommen ist durch den Glauben, hat er eine neue Motivation, eine neue Gesinnung, eine neue Kraft. Dann ist er ein neuer Mensch, der nach Gott geschaffen ist und der sich in Ihm birgt und darum ohne Furcht sein kann. Und diese beiden, der alte und der neue Mensch, sind beide in einem Christen vorhanden und streiten miteinander. Ich möchte es einmal so sagen: Der Gottlose sündigt und schläft dabei gut. Wenn der Christ sündigt, kommt dagegen Unruhe in ihm auf. Das ist der Unterschied. Christen sind nicht sündlos und die besseren Menschen, aber in ihren Herzen ist Jesus durch Seinen Geist eingezogen, der in ihnen eine neue Lebensgesinnung wirkt. Wenn es einmal so ist, daß auch Christen von Angst geplagt werden, liegt das daran, daß sie sich in einer Phase befinden, in der sie sich wieder mehr ihrem alten sündhaften Wesen zuneigen. Dann landen sie in der Sünde des Unglaubens, und dann kommt auch die Angst. Aber selbst wenn Christen im Unglauben leben und ihrem Herrn nicht mehr vertrauen, sind sie dennoch nicht völlig ihrer Angst ausgeliefert. Denn der Heilige Geist wohnt ja in ihnen, und Er erinnert sie daran: "Weißt du nicht, daß du dich auf Gott verlassen kannst?" Dann kommen uns durch Sein Wirken wieder Bibelworte in den Sinn wie: "Ich will dich nicht verlassen noch versäumen" (Hebräer 13,5) oder: "Gott ist mein Schutz und meine Zuflucht" (Psalm 59,17). Der Christ weiß also immer einen Ausweg aus der Angst, und das ist die Zuflucht bei seinem Gott. Die Sünde des Unglaubens will uns auch immer noch ankleben, aber wie wir schon in Sprüche 18,10 gelesen haben: "Der Name des Herrn ist ein festes Schloß; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmt." Wir dürfen sein wie ein kleines, weinendes Kind, das zu seiner Mutter läuft und in ihren Armen Trost findet. Dann ist die Angst vorbei, denn das Kind ist ja sicher und geborgen bei seiner Mama. Merkst du, wie Gottes Arme dich umgreifen wollen? In welcher Angst befindest du dich? Vergiß nicht, daß du einen Heiland hast. Denn die Medizin gegen alle Angst ist die Zuflucht bei unserem Gott: "Da ich den Herrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht" (Psalm 33,5). Wir sehen also: Christen fürchten sich immer dann, wenn sie ihren Gott vergessen. Wenn sie wie die Menschen in der Welt ohne Bibel, ohne Gebet, ohne Gemeinschaft mit Jesus leben, dann leben auch sie in Angst. Aber wenn sie sich durch den Heiligen Geist an ihren Herrn erinnern, dann bergen sie sich in Ihm, sie suchen bei Ihm ihre Zuflucht und ihren Schutz und sind geborgen. Wenn Gottes Geist durch den Glauben in deinem Herzen wohnt und die Bibel deine tägliche geistliche Speise ist und du im Gebet Umgang mit dem Herrn hast, wirst du immer wieder erfahren, wie Jesus dein großer Trost ist. Das Heilmittel gegen Furcht und Angst ist also Gottvertrauen in Jesus Christus. II. Glaube und Menschenfurcht. "Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich. Auf Gott vertraue ich und habe keine Furcht; was kann Fleisch mir antun?" Das waren die Worte Davids aus Psalm 56,5. In Vers 12 desselben Psalms fragt er konkret: "Was kann ein Mensch mir antun?" Warum fürchten wir uns vor Menschen? Ich glaube, weil wir alle wissen, daß der Mensch von Natur aus böse ist, obwohl Philosophie und Humanismus uns heute etwas anderes erzählen wollen. Gottes Wort stellt dagegen fest: "Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf" (1. Mose 8,21). Und das merken wir auch in unserem Alltag. Warum geht man abends noch einmal im Haus herum und sieht nach, ob auch alle Fenster und Türen gut verschlossen sind? Weil wir wissen, daß der Mensch zu Bösem fähig ist. Aus dem gleichen Grund sichert man heute Kreditkarten und Bankkonten, Handys und vieles andere mit Geheimnummern und Codes. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Ich erinnere nur an Alarmanlagen fürs Haus und Wegfahrsperren in Autos, Fahrkartenkontrolleure und Steuerprüfer. Wir brauchen eine ganze Armee von Leuten, die das Verhalten der anderen überprüfen - sicher nicht, weil der Mensch von Natur aus gut ist. Alle diese Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen könnten wegfallen, wenn dem so wäre. Wir sehen also, daß der Mensch des Menschen größter Feind ist. Und weil das so ist, fürchtete sich auch David vor Menschen. Saul z. B. war äußerst eifersüchtig auf ihn, denn das Volk hatte gerufen: "Saul hat tausend erschlagen, aber David zehntausend" (1. Samuel 18,7). Und in Römer 3,12-17 beschreibt die Bibel den Menschen so: "Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer! Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen; ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit; ihre Füße sind eilend, um Blut zu vergießen; Verwüstung und Elend bezeichnen ihre Bahn, und den Weg des Friedens kennen sie nicht." Kein Wunder, daß wir uns vor Menschen fürchten! Deshalb reicht es auch nicht, den Menschen immer wieder neue Gesetze vorzulegen, die sie nun erfüllen sollen, sondern der Mensch kann seine sündhafte Natur einfach nicht ablegen. Er muß vielmehr von neuem geboren werden und durch den Heiligen Geist in den neuen Menschen verwandelt werden, der nach Gott geschaffen ist. Erst ein wiedergeborener Christ ist in der Lage, sich auch moralisch korrekt zu verhalten. Deshalb müßten unsere Gemeinden eigentlich Orte sein, an denen man einander voll vertrauen kann und sich nicht voreinander fürchten muß. Man sollte ohne Bedenken z. B. seine Jacke in der Garderobe hängenlassen können, selbst wenn in ihr auch noch die Geldbörse steckt. Denn wenn es auch unter Christen nicht weniger Lug und Betrug gäbe als in der Welt, wäre das Evangelium eine Farce. Ein weiterer Grund, warum sich Menschen vor anderen Menschen fürchten, ist der, daß sie die Menschen an die Stelle Gottes gesetzt haben. Eigentlich sollten wir nur Gott fürchten, vor dessen gerechtem Gericht wir uns alle einmal verantworten müssen. Die wichtigste Frage unseres Lebens sollte deshalb die sein: Wie kann ich Gott gefallen und vor Ihm bestehen? Wie kann ich gerecht sein vor Gott? Diese Frage trieb Martin Luther um. Und wir sollten wie er erkennen, daß wir nur in Jesus Christus die Gerechtigkeit finden, die vor Gott Bestand hat. Sonst sind wir verloren. Aber ist das tatsächlich die wichtigste Frage, die sich Menschen stellen? Wir wissen alle - sie ist es nicht. In Römer 3,8 urteilt die Bibel sehr realistisch: "Es ist keine Gottesfurcht vor den Augen der Menschen." Der Mensch fürchtet sich nicht vor Gott. Die Folge ist: Er fürchtet sich vor Menschen! Nun will er ihnen gefallen und unterwirft sich ihren Ansprüchen. Demnach gilt folgender Grundsatz: Je weniger Gottesfurcht, desto mehr Menschenfurcht - sei es in einem Volk oder in der Gemeinde, bei uns persönlich. Nehmen wir, um dies einmal anschaulich zu machen, z. B. das Gebot Gottes: "Du sollst nicht ehebrechen" (2. Mose 20,14). Das ist heute nicht mehr in, sondern man spricht inzwischen von Lebensabschnittspartnern. Und es mag sein, daß jemand, der Gott nicht fürchtet, das nicht unbedingt selbst für richtig hält, daß er sich dann aber doch dem gesellschaftlichen Druck beugt. Denn schließlich möchte man anerkannt sein und nicht mit "altmodischen" Ansichten aus dem Rahmen fallen. Deshalb ist es auch verpönt, keine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht vor der Ehe zu haben. Weil man den Menschen gefallen will, fürchtet man sie. Wenn wir Gott fürchten, brauchen wir Menschen nicht zu fürchten. Dann sind wir unabhängig und frei. Verwerfen wir aber die Furcht des Herrn, werden wir der Menschen Knechte, wovor der Apostel Paulus in 1. Korinther 7,23 warnt. Dann stehen wir auf einer Stufe mit den Ungläubigen und andere bestimmen, was wir z. B. anzuziehen bzw. auszuziehen haben. Sie sagen uns, daß man Ehebruch nicht mehr Ehebruch nennt und daß jeder, der nicht als absolut intolerant beschimpft werden will, Homosexualität zu akzeptieren hat. Immer dann, wenn wir nicht in erster Linie Gott gefallen möchten, sondern Menschen, leiden wir unter dieser schrecklichen Menschenfurcht. Bist auch du psychisch abhängig von anderen Menschen? Kreisen deine Gedanken immer darum: "Was denkt der jetzt von mir?" oder "Was wird sie wohl dazu sagen?" Du versuchst, so zu reden und zu handeln, daß du anderen gefällst. Du möchtest ihr Lob, ihren Zuspruch, ihre Anerkennung. Das ist Menschenfurcht, die vielfach krank macht. Diese Last tragen oft auch Prominente. Politiker z. B. sind davon abhängig, anderen zu gefallen. Wenn sie das nicht mehr tun, fällt die Wahl das nächste Mal anders aus. Manche Filmschauspieler haben sich sogar das Leben genommen, weil sie es nicht ertragen konnten, in der Gunst des Publikums nicht mehr an erster Stelle zu stehen. Diese Leute fürchteten sich vor Menschen - hätten sie sich doch vor Gott gefürchtet! Denn dann entwickelt man eine starke Persönlichkeit und ist unabhängig von Menschen und von deren Lob oder Tadel. Dann ist es für uns nur wichtig, Gott zu gefallen, und Sein Wort ist der Maßstab für unser Handeln. Entscheide dich also, wer in deinem Leben die letzte Instanz sein soll: der Mensch oder Gott? Paulus schreibt, daß wir leben und wirken sollen "nicht mit Augendienerei als Menschengefällige, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes von Herzen tun; dienet mit gutem Willen, als dem Herrn und nicht den Menschen" (Epheser 6,6-7). Fürchtest du dich vor Gott, fürchtest du keinen Menschen. Du gehst deinen Weg mit dem Herrn. Aber fürchtest du Gott nicht, wirst du an Menschenfurcht zugrunde gehen. Darum setze nie die Menschen an die erste Stelle. David sagt: "Was können mir Menschen tun?" (Psalm 56,12).Er hatte vor Saul auch Angst, und das war eine reale Gefahr, denn Saul trachtete ihm nach dem Leben. Aber David hatte Glauben im Herzen, und er konnte sich darum freuen: "Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich." III. Als letztes: Menschenfurcht ist absolut unnötig. Ich spreche nicht gegen den Respekt vor Menschen und auch nicht dagegen, daß wir Ehre dem geben sollen, dem sie gebührt. Ich spreche von der Angst vor Menschen, wie David sie vor Saul hatte. Er ruft nämlich, als er sich gerade dabei ertappte, Angst zu haben: "Was kann ein Mensch mir antun?" Er erinnerte sich daran, wie Gott die gefallenen Menschen sieht. Sie selbst halten Großes von sich, die Menschheit rühmt ihr Können. Die Bibel hat ein anderes Menschenbild. Der Herr spricht durch Jesaja: "Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist aber du, daß du den sterblichen Menschen fürchtest, das Menschenkind, das wie Gras vergeht?" (Jesaja 51,12). Gott hält den gefallenen Menschen nicht für edel, für groß und würdig, sondern er vergleicht ihn mit Heu. So wenig ist er, so vergänglich, daß David sich im Psalm 144 fragt: "Was ist der Mensch, daß du dich seiner annimmst, und des Menschen Kind, daß du ihn so beachtest? Ist doch der Mensch gleich wie nichts; seine Zeit fährt dahin wie ein Schatten" (V.3-4). Die Bibel vergleicht also die Herrlichkeit des Menschen mit dem Gras auf dem Feld, mit Wasserdampf, der sich binnen weniger Augenblicke verzieht, mit einem Wurm, ja mit Staub, mit nichts. Das ist sehr demütigend, aber es ist sehr trostreich für den, der sich vor Menschen fürchtet. Vergiß nicht: Was kann dir ein Mensch tun? Darum fürchte dich nicht! Der Mensch gebärdet sich stark, aber er ist elend und schwach. Wer das nicht bedenkt, gerät in die Falle der Menschenfurcht. Darum sagt die Bibel: "Menschenfurcht ist ein Fallstrick; wer aber auf den Herrn vertraut, hat nichts zu fürchten" (Sprüche 29,25). In diese Falle fällt man, wenn man vergißt, wie elend und vergänglich der Mensch ist und wie groß und mächtig Gott ist. Wenn du dich wieder daran erinnerst, daß der lebendige Gott alle Dinge in Seiner Hand hat, daß Er alles lenkt und regiert und dir als Seinem Kind nichts widerfährt, was nicht gut für dich ist, dann wird alle Furcht von dir weichen - sogar, wenn Menschen dir nach dem Leben trachten. Denn Jesus sagt: "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiteres tun können" (Lukas 12,4). Menschen können deine Seele nicht antasten und dir dein ewiges Leben in Herrlichkeit niemals rauben. Gottvertrauen bedeutet, sein Leben total an Jesus abgegeben zu haben, es an Ihn verloren zu haben. Und was du bereits verloren hast, kannst du nicht noch einmal verlieren. Jesus hat gesagt: "Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es gewinnen. Und wer es behalten will, der wird es verlieren" (Matthäus 10,39). Christen sind mit Jesus gekreuzigt und gestorben. "Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist und daß ihr nicht euch selbst gehört?", fragt Paulus in 1. Korinther 6,19. Ein wahrer Christ gehört nicht mehr sich selbst, sondern er hat sein Leben Christus übereignet, es an Ihn zu Seiner freien Verfügung abgegeben. Wir sind Sein Eigentum. Paulus schreibt in 2. Korinther 5,15: "...damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist." Und in Römer 14,7-8: "Darum lebt unser keiner sich selbst ..., sondern leben wir, so leben wir dem Herrn..." Mögen wir auch alles in dieser Welt verlieren, vielleicht sogar unser Leben - was macht es? Was können uns denn Menschen tun? Unser ewiges Leben können sie uns nicht nehmen! Darum sage wie Königin Esther: "Komm ich um, so komme ich um" (Esther 4,16). Denn wir sind gestorben mit Christus; und wer schon tot ist, den kann niemand mehr töten. Von dem Auca-Missionar Jim Elliot kennen wir die berühmten Worte: "Der ist kein Narr, der verliert, was er nicht behalten kann, und der gewinnt, was er nicht verlieren kann." Und von William Gurnall stammt das Zitat: "Wenn der Haß der Menschen dir auf Gottes Wegen entgegentritt..., dann brauchst du dich nicht zu fürchten, ob auch dein Leben die Beute ist, nach der sie jagen. Fleisch kann nur Fleisch verwunden. Die Menschen können wohl töten, sie können dir aber nicht schaden. Wie solltest du fürchten, dessen beraubt zu werden, was du bereits Christus übergeben hast? Der Feind kommt zu spät, du hast kein Leben mehr zu verlieren, denn du hast es ja bereits Christus übergeben." Darum noch einmal: Was können Menschen dir tun? Einst wird es heißen, hier auf Erden oder im Himmel, von all den Menschen, die du fürchtest: "Sie sind gestorben." Du aber lebst in Ewigkeit. Darum fürchte dich nicht, sondern vertraue deinem Gott! In Jesu Namen. Amen. |