Glaube und gute Werke

Glaube und gute Werke
Von Pastor Wolfgang Wegert ©

Predigttext: "Glaubwürdig ist das Wort. Und ich will, daß du dies mit allem Nachdruck bekräftigst, damit die, welche an Gott gläubig geworden sind, darauf bedacht sind, eifrig gute Werke zu tun. Dies ist gut und den Menschen nützlich."
Titus 3, 8

Paulus, der den Brief an Titus geschrieben hat, empfahl denen, die gläubig geworden waren, daß sie sich befleißigen sollten, gute Werke zu tun. Empfahl er das auch den Ungläubigen? Sicher ist es Gottes Forderung an alle Menschen, Seine Gebote zu halten und Gutes zu tun, aber trotzdem predigten weder Paulus noch Petrus noch Johannes den Ungläubigen: "Tut gute Werke!" Statt dessen lautete ihr Aufruf an diejenigen, die Gott noch nicht kannten: "Tut Buße und glaubt an das Evangelium" (Markus 1,15) und: "Glaubt an den Herrn Jesus Christus" (Apostelgeschichte 16,31).
I. Warum werden nun im Wort Gottes keine Moralpredigten an Nichtchristen gehalten nach dem Motto "Tue dies und lasse jenes"? Weil die Leute dann bald glauben würden, durch ihr Verhalten zu "guten Menschen" zu werden. Denn leider ist bei dem Menschen eine starke Neigung vorhanden, seine eigene Gerechtigkeit aufrichten zu wollen. Paulus formuliert das so: "Sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen statt dessen, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten" (Römer 10,3).
Natürlich ist es sehr erfreulich, wenn auch viele Nichtchristen bei Naturkatastrophen und Unglücksfällen eine große Solidarität zeigen und bereit sind, die Betroffenen mit Spenden zu unterstützen. Und damit mich niemand falsch versteht: Eine solche Hilfsbereitschaft ist sehr gut, denn dadurch wird den Opfern geholfen. Aber dann fangen die Leute an, sich selbst für ihre guten Taten zu loben. Im Fernsehen werden in bestimmten Shows die großen und kleinen Spender gerühmt, der Gemeinsinn des Volkes wird gepriesen und - wie unlängst geschehen -, Politiker erklären: "Wir können stolz darauf sein, wie wir das alles gemeistert haben."
Und dann folgt ein "Hoch" auf unsere Entschlossenheit und den starken Willen, wodurch wir alles wieder aufgebaut haben. Das vermittelt uns ein gutes Gefühl und die feste Überzeugung, daß wir eigentlich ganz gute Menschen sind, weil wir das ja wieder mal ganz gut hinbekommen haben.
So richten wir unsere eigene Gerechtigkeit auf, wie es in der Schrift heißt, oder besser gesagt, unsere Selbstgerechtigkeit, die aber nicht vor Gott gilt. Warum erkennt Gott die selbst aufgerichtete Gerechtigkeit nicht an? Weil wir Ihm durch unsere guten Taten und Werke nur eine halbe Gerechtigkeit bringen, und das ist ganze Ungerechtigkeit.
Mit einer Geschichte, die ich einmal gelesen habe, möchte ich näher erklären, was hier aus Gottes Sicht stattfindet. In den USA lebte ein sogenannter braver Familienvater. Eines Tages jedoch wurde er auf offener Straße verhaftet, weil man herausgefunden hatte, daß er in Wirklichkeit ein Krimineller war. Er war in Europa zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, aber es war ihm gelungen, aus dem Gefängnis auszubrechen und in die USA zu fliehen. Dort hatte er seitdem ein unauffälliges, gutbürgerliches Leben geführt. Das hatte die Ermittler auf Dauer aber nicht täuschen können, und so war es nun zur Verhaftung gekommen. Als die Handschellen klickten, äußerte der Verhaftete noch einen Wunsch: "Können wir nicht bei meiner Familie vorbeifahren, damit ich mich verabschieden kann?" Dieser Wunsch wurde ihm gewährt. Die Ehefrau konnte es überhaupt nicht fassen, als man ihr sagte, daß ihr Mann ein langgesuchter Verbrecher war. Und auf seine Frage, ob er ihr und den Kindern all die Jahre über nicht ein guter Ehemann und Vater war, konnte sie ihm nur das beste Zeugnis ausstellen. Der Mann dachte wohl, daß eine solche Aussage bei der Polizei einen guten Eindruck machen würde. Der Polizist erwiderte jedoch: "Es mag sein, daß Ihr Verhältnis zu Ihrer Familie gut ist. Ihr Verhältnis zur Obrigkeit ist es aber auf keinen Fall!"
Das läßt sich auch auf unsere Beziehung zu Gott übertragen. Vielleicht ist unser Verhältnis zu anderen Menschen nicht das schlechteste - obwohl wir dabei auch oft genug fehlen -, aber über unsere Beziehung zur Obrigkeit, also zu Gott, muß folgendes gesagt werden: "Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten" (Römer 3,23). Die Bibel stellt also fest, daß jeder Mensch trotz aller guter Taten, die er tut, in seiner grundsätzlichen Sündhaftigkeit beharrt und darum im absoluten Defizit vor Gott bleibt. Das Fazit lautet deshalb: Niemand kann aus sich selbst einen so guten Menschen machen, daß er vor Gottes Gerechtigkeit bestehen könnte.
II. Gibt es dann gar keinen "guten" Menschen? Richtig, den gibt es nicht, zumindest nicht aus Gottes Sicht. Jesus unterstreicht das in der Begegnung mit dem reichen Jüngling. Dieser edle und wohlhabende junge Mann, der ein großes Ansehen genoß, kam zu Ihm und fragte Ihn: "Guter Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?" (Markus 10,17). Der Herr Jesus antwortete ihm fast ein wenig barsch: "Was nennst du mich gut? Niemand ist gut a1s Gott allein." Dann zählte Er ihm Gottes Gebote auf: "Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen" etc. (V. 18-19). Darauf erwiderte der Jüngling: "Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf" (V.20). Dieser junge Mann ging wohl davon aus, daß er ein "guter" Mensch war, weil er nicht so offensichtlich gegen die Gebote verstoßen hatte. Das glauben auch heute noch viele Ungläubige.
Jesus sagte aber zu ihm: "Niemand ist gut". Denn jeder Mensch übertritt die Gebote in ihrer Gesamtheit, angefangen bei dem ersten Gebot: "Du sollst keine anderen Götter haben neben mir" (2. Mose 20,3). Und auch der junge Mann hatte einen anderen Gott, an dem sein Herz hing, und zwar hing es an dem Gott des Geldes - er war habgierig. Jeder von uns hat einen Götzen. Darum stellt das Wort Gottes in Römer 3, 12 fest: "Sie sind allesamt abgewichen. ... Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer." Die Jünger waren nach der Begegnung mit dem reichen Jüngling entsetzt und fragten hinterher ihren Herrn: "Wer kann denn dann gerettet werden?" Die Antwort Jesu lautete: "Bei den Menschen ist dies unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich" (Matthäus 19,25). Niemand kann sich also selbst retten, auch wenn er noch so sehr versucht, ein guter Mensch zu sein. Denn niemand ist fähig, die gerechten Ansprüche Gottes zu erfüllen. Aber Gott selbst kann einen Menschen "gut machen". Das heißt für uns: Wir müssen unser Vertrauen ganz auf Ihn setzen.
Ich habe eine erschütternde Statistik gelesen, daß nämlich von den Christen aus aller Welt und aus allen Denominationen 88% der Überzeugung sind, einen Platz im Himmel zu haben, weil sie sich Mühe geben, ein gutes christliches Leben zu führen. 88% meinen demnach, durch ihre guten Werke vor Gott bestehen zu können. Das zeigt mir, wie weit sich das allgemeine Christentum vom christlichen Glauben entfernt hat, denn eine solche Ansicht hat nichts mit dem Evangelium zu tun. Paulus sagt vielmehr: "Wir halten dafür, daß niemand gerecht wird durch des Gesetzes Werke, sondern allein durch den Glauben" (Römer 3,20-22).
III. Wie kann ein Mensch vor Gott gerecht werden? Durch einen einzigen Menschen, der selber gut ist, und das ist Jesus Christus, Mensch und Gott zugleich. Es hat nur einen einzigen unter all den Milliarden von Menschen gegeben, der von Gott mit den Adjektiven "gut" und "wohlgefällig" und "vollkommen" bezeichnet wurde, und zwar der Mensch Jesus Christus. Christus ist quasi der Prototyp, das Vorbild, das Gott uns darstellt und sagt: "So möchte Ich, daß der Mensch sei. Und so werde Ich ihn auch machen, wenn er denn an Mich und Meinen Sohn Jesus Christus glaubt." Christus allein erfüllte das ganze Gesetz Gottes; nur Er war ohne Übertretung und ohne Sünde.
Diesen Reinen und einzig Gerechten vereinigt der Vater nun mit einem Sünder, indem Er diesem in einem Akt der Barmherzigkeit Jesu Charakter einpflanzt. Er gibt ihm ein neues Herz und eine neue Gesinnung; die Bibel nennt diese neue Schöpfung eine "neue Geburt". So werden wir zu wahrhaft Glaubenden, weil wir durch den Glauben eins geworden sind mit Jesus Christus in Seinem Tod und in Seiner Auferstehung. Nicht der ist also gerecht, der es versucht durch gute Werke zu sein, sondern nur der, der glaubt, daß Christus in ihm seine Gerechtigkeit ist. Die Bibel sagt: "Dem aber, der nicht mit (guten) Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet" (Römer 4,5).
Möchtest du ein guter und Gott wohlgefälliger Mensch sein? Dann setze deine Hoffnung nicht auf deine vermeintliche eigene Gerechtigkeit, die du dir durch gute Werke zu erwerben versuchst, sondern allein auf den einen Guten, von dem der Vater gesagt hat: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe" (Matthäus 3,17). Wenn du an Ihn glaubst und darauf vertraust, daß du nur durch Seine Gerechtigkeit, die Er für uns erworben hat, vor Gott gerecht bist, sieht der Vater Christus in dir. So bist du durch den Sohn wohlgefällig und vollkommen vor Gott!
IV. Sollen Gläubige nicht auch gute Werke tun?, fragen mich nun vielleicht manche Christen. Da möchte ich zurückfragen: "Kann denn die Sonne aufgehen, ohne daß es Tag wird?" Natürlich nicht. Ebensowenig ist es möglich, daß ein wahrer Christ, der durch den Heiligen Geist erneuert ist, keine guten Werke hat! Diese sind aber die Folge seiner Annahme bei Gott und nicht die Ursache dafür. Deshalb sagt die Heilige Schrift: "Wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken" (Epheser 2,10). Glaubende sind das Produkt der Wirksamkeit Gottes, wir sind Sein Werk. Dieses Produkt ist so beschaffen, daß der neue Mensch gute Werke tut. Das ist seine Natur. Gute Werke entsprechen also dem Wesen wahrer Christen, sie sind das Ergebnis der Wirksamkeit Gottes.
V. Der Unterschied zwischen den Werken der Weltmenschen und der Christen liegt in der Motivation für ihr Handeln. Sicher haben ungläubige Menschen auch aufrichtige Motive, wenn sie denen helfen wollen, die in Not geraten sind. Sie sind von der Katastrophe erschüttert und empfinden ehrliches Mitleid für die Betroffenen. Ein weiterer Grund dafür, daß jemand gute Werke tut, kann sein, daß er ein gutes Gewissen haben will oder sich eine gewisse Selbstbestätigung verschaffen möchte - vielleicht auch vor Gott. Die Motivation eines von Gott erneuerten Menschen für sein Handeln kommt dagegen aus seinem neuen Wesen, aus Christus, der in seinem Herzen wohnt, aus dem Glauben und dem Vertrauen an seinen Gott.
Ein Merkmal für christliche Nächstenliebe, die aus dem Glauben kommt, ist: Ein Christ bemerkt oft seine guten Werke nicht. Das kann man mit unserer Atmung vergleichen. Man atmet ja nicht bewußt und angestrengt, sondern die Atmung funktioniert ganz unbewußt, einfach weil wir am Leben sind. Ebenso verhält es sich mit den guten Werken, die ein Christ tut. Jesus sagte diesbezüglich zu den Gesegneten des Herrn, die zu Ihm kamen: "Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht" (Matthäus 25,35-36). Und was antworteten Ihm diese Gläubigen? "Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen oder nackt oder krank?" (V.44). Es war ihnen gar nicht bewußt, wann sie gute Werke getan hatten. Das heißt, sie taten die Werke nicht, weil sie sich damit vor Gott gerecht machen oder vor Ihm und Menschen Punkte sammeln wollten, sondern sie hatten sie einfach vergessen oder noch nicht einmal bemerkt. Ihre Nächstenliebe entsprang also ihrem Wesen und nicht ihrem Stolz.
Ein zweites wichtiges Merkmal christlicher Nächstenliebe ist die Liebe zu Gott, die sich darin ausdrückt, daß wir nach dem biblischen Prinzip leben: "Was ihr auch tut, das tut alles zur Freude Gottes" (1. Korinther 10,31). Das Handeln von Gotteskindern ist also in erster Linie nicht auf Menschen bezogen, sondern auf Gott. Deshalb bescheinigte ihnen Jesus: "Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" (Matthäus 25,40). Christen lieben nicht nur ihre Nächsten, sondern als erstes lieben sie ihren Gott. Sie reißen das biblische Doppelgebot der Liebe, das Jesus uns lehrte, nicht auseinander: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Matthäus 22, 37-39).Das besagt einerseits, daß es keine Liebe zu Gott gibt ohne Liebe zum Nächsten. Johannes schreibt: "Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, der ist ein Lügner" (1. Johannes 4,20). Die Umkehrung ist aber ebenso wahr: Wer behauptet, daß er seinen Nächsten liebt, ist ebenfalls ein Lügner, wenn er Gott haßt, denn die Liebe zu Gott und den Nächsten gehören untrennbar zusammen.
Nächstenliebe ohne Gottesliebe gibt es also der Bibel nach nicht. Dennoch lieben viele Gönner und Wohltäter Gott nicht, sondern sie sind Seine Feinde und leugnen Ihn mit dem Scheck in der Hand. Das heißt, das Gute, das viele Menschen tun, tun sie aus einer gegen Gott gerichteten Grundhaltung heraus, aus einer Einstellung der Feindschaft und der Ablehnung Jesus gegenüber. Ich hörte von einem Mann, der eine großzügige Spende gab für ein Dritte-Welt-Land, der aber gleichzeitig seiner geschiedenen Frau und den gemeinsamen Kindern die Unterhaltszahlungen verweigerte. Die Frau mußte diese durch einen Anwalt einklagen. Welch eine Schizophrenie!
Damit sind wir beim dritten Punkt, nämlich:
VI. Was ist die Motivation eines Christen, Gutes zu tun? Die erste Motivation kommt aus dem Glauben, die zweite aus der Liebe zu Gott und die dritte durch den Antrieb des Heiligen Geist. Ein Mensch, der mit Christus eins gemacht worden ist, wird von Gottes Geist bewegt, wie es in Römer 8, 14 heißt: "Welche der Geist Gottes treibt, das sind Gottes Kinder." Somit werden auch ihre guten Werke, die aus Glauben und Liebe kommen, durch den Heiligen Geist gewirkt. Leider gibt es auch in christlichen Kreisen sehr viel Stolz und sehr viel Selbstruhm, was man im Laufe seines Lebens alles an Gutem getan hat. Da frage ich mich manchmal, ob es sich bei solchen Leuten wirklich um Christen handelt. Haben wir aber wirklich verstanden, daß es Gott in Seiner Gnade ist, der auch die Werke durch Seine Liebe und Seinen Geist bewirkt, rühmen wir uns nicht mehr selbst. Wenn diese Wahrheit in dein Herz fällt, wird sie dich endgültig von allem religiösen Zwang und Druck erlösen. Hingabe an Gott ist gefragt und nicht der Gute-Werke-Streß. Und wer in dem kindlichen Vertrauen und Glauben lebt, daß es der Heilige Geist ist, der in dir und mir gute Werke wirkt, der ist zur Ruhe des Glaubens eingegangen.
Beschäftigt dich die Frage, wie du ein besserer Mensch werden kannst, ein besserer Ehemann, ein besserer Vater, eine bessere Mutter, ein besserer Christ? Die Lösung für dein Problem ist nicht größere Anstrengung aus dir selbst, sondern mehr Vertrauen in die Kraft des Heiligen Geistes, der in dir wohnt. Das ist das Evangelium. Wir wollen dazu einige Bibelstellen betrachten:
Epheser 2, 10: "Denn wir sind sein Werk, erschaffen in Jesus Christus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen." Gott bereitet die Werke. Er wirkt sie, daß wir uns nur in ihnen zu bewegen brauchen. Die Nächstenliebe, die Bereitschaft, Geld zu spenden oder anderen zu helfen, die Freundlichkeit - all das sind gute, von Gott vorbereitete Werke, wie auch der Glaube Gottes Werk ist. Wir leben Seine Werke nur aus, wir strahlen aus, was Er an Liebe, an Demut und an Hilfsbereitschaft ist. Deshalb ist Christus in uns unsere Hoffnung auf die Herrlichkeit!
Das heißt, Ergebung an den wirkenden Herrn ist gefragt. Diese zeigt sich im Gebet, im Umgang mit Gott und mit Seinem Wort. Dort werden Christen geprägt und motiviert. Und die Hingabe an Christus setzt eine verborgene Dynamik frei. Manchmal sagt mir jemand nach einer solchen Predigt: "Ja, dann brauche ich ja gar nichts mehr zu tun, wenn Christus alles macht." Freund, wenn du das auch glaubst, hast du noch gar nichts vom Wort Gottes verstanden! Denn Jesus in uns schläft doch nicht, sondern Er wirkt in unseren Herzen! Und der Heilige Geist ist eine mächtige Kraft in uns. Wenn wir auf unsere eigene Dynamik in Form von guten Werken angewiesen wären, wären wir langsam wie eine Schnecke. Aber die Dynamik des Heiligen Geistes, der in uns wohlgefällige Werke Gottes wirkt, ist so schnell wie ein Pfeil. Das ist das Geheimnis eines siegreichen Christenlebens. Es vertraut durch den Glauben ganz allein auf Jesus Christus. Halleluja. Und so entstehen die Werke.
Eine weitere Bibelstelle, die wir uns ansehen wollen, ist 1. Korinther 12, 28: "Gott hat gesetzt in der Gemeinde ... Gnadengaben der Heilungen, der Hilfeleistung, der Verwaltung und verschiedene Sprachen." Es werden also nicht nur Heilungen und Sprachenreden durch den Geist Gottes gewirkt, sondern auch Hilfeleistung und Verwaltung. Wir sehen daran, daß unser ganzes Leben durch den Heiligen Geist geschehen soll, ohne Ausnahme.
Und auch dieses Wort in Hebräer 13, 21: "Der Gott des Friedens mache euch vollkommen in jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, indem er in euch wirkt, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus." Bist du noch ein bißchen geizig? Gibst du Gott nicht, was Ihm gehört, und vielleicht auch dem Kaiser nicht, was diesem gehört? Du mußt dich immer noch überwinden, freigebig zu sein oder auch hilfsbereit. Du bist noch ziemlich unfreundlich, ärgerlich, muffelig und stur. Oder du leidest unter deiner Augenlust. Wenn das bei dir so ist, lautet die Botschaft an dich: Laß dich von Jesus verändern. Bitte Ihn: "Herr Jesus, wirke Du in meinem Herzen und schaffe in mir, was vor Dir wohlgefällig ist!" Wenn du an Ihn von Herzen glaubst, ist Er deine Hoffnung, daß du einmal in den Himmel kommst. Deine eigenen Mühen und Anstrengungen werden dich nicht dorthin bringen. Und wenn du Christus wirklich liebst, wird es dir zum großen Vorrecht und zur Freude, in Seinen Geboten zu wandeln. In Jesu Namen. Amen.

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