| FRAGE: Die Christen, die ich kenne nehmen Krankheit nicht an, sie sagen sie sind geheilt, nicht sie werden geheilt. Sie gehen dabei auf eine geistige Ebene, ignorieren das was ist......und erhalten sich so Friede und Freude im Leben und die Fähigkeit Gott immer und für alles zu danken, egal wie die Umstände sind. Ich versteh das nicht. ANTWORT: Das verstehe ich eigentlich auch nicht so richtig. Da gehen solche Christen an der Realität vorbei, und am Wort Gottes erst recht. Denn die Bibel sagt nicht, dass wir, zumindest in unserem irdischen Leben, keine Krankheit haben werden. Ich vermute, dass diese Christen die Bibelstelle aus Offenbarung 21 Vers 4 nicht kennen: "Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen." Erst dann, wenn dieses "Erste" also unser jetziges Leben auf der Erde vergangen ist, wird es diese Phänomene nicht mehr geben, erst dann werden sich auch die Prophetien des AT in der ganzen Tragweite erfüllen, denn erst für dann verheisst Jesus hier in der Offenbarung einen Vers weiter: "Siehe ich mache alles neu." Wenn die Christen, die Du kennst, für alles danken, dann ist das auf jeden Fall in Ordnung. Die Realität zu ignorieren bringt aber letztlich nichts. Es ist nicht biblisch und macht uns letztlich auch gegenüber der übrigen Welt unglaubwürdig und unverständlich. FRAGE: Warum sind Christen überhaupt krank? Paulus war ja auch krank? ANTWORT Ich weiss sehr wohl, dass in bestimmten Kreisen, mitunter die Meinung verbreitet ist, Krankheit dürfte es eigentlich gar nicht mehr geben und wenn, dann wird sie geheilt. Man beruft sich da meist auf Jesaja 53 Vers 4, vergisst dabei jedoch, oder weiss nicht, dass es sich hierbei um eine ganzheitliche Prophetie, die gesamte Heilszeit umfassend, handelt, die zu ihrer vollen Erfüllung erst in der Ewigkeit kommen wird. (Siehe hierzu auch die bereits genannte Bibelstelle aus Offenbarung 21.) Fakt ist, dass sich der Heilsplan Gottes in verschiedenen Stufen und auch in verschiedenen Zeiten vollzieht. Wir sind als Kinder Gottes erlöst von der Schuld der Sünde, wir sind auch erlöst von der Macht der Sünde aber eben noch nicht erlöst von der Gegenwart der Sünde, denn wir sind ja noch "gegenwärtig" in dieser Welt, wir leben mitten drin in einer Welt voll Sünde, die Sünde umgibt uns. Warum sonst würde Paulus in Römer 8 Vers 18 von den Leiden der jetztigen Zeit sprechen:"Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll."Warum sollten wir, wo doch Paulus hier ganz eindeutig auch von Leiden spricht, so wie einige Christen, die Augen davor verschliessen? Das macht keinen Sinn. FRAGE: Können Krankheiten dämonische Attacken sein? ..wenn ja wie kann man sie vermeiden? ANTWORT: Nach meiner Kenntnis unterscheidet die Bibel 4 Arten von Krankheiten, wobei ich hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe und mich gern berichtigen lasse. 1.) Krankheiten, durch die Gott den Glauben bei anderen Menschen stärken will, dadurch, dass sie sehen, wie Christen, trotz Krankheit gestärkt und getragen werden. (Beispiel: Hebr. 11 Vers 39 - 40). Dort ist sogar geschrieben, dass diese die Verheissung (z.B. der Heilung) nicht erlangt haben, eben weil Gott eine andere Bestimmung für sie hat, von etwas Besserem ist hier sogar die Rede. 2.) Krankheiten, damit wir demütig bleiben. Bekanntestes Beispiel natürlich Paulus (2.Kor. 12 Verse 7 - 9 a) "Lass Dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." Hier wird zum anderen also auch deutlich, dass Gott die Krankheit für diesen Zweck zwar nicht wegnimmt, er aber gleichzeitig auch genügend Kraft gibt, um damit zu leben und zu dienen. 3.) Krankheit als stellvertretendes Leiden um der Gemeinde Jesu willen, wobei ich glaube, dass dazu nur wenige berufen sind. Paulus war einer davon. So schreibt er in Kolosser 1 Vers 24 und 25: "Nun freue ich mich in meinen Leiden, das ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was noch mangelt an Trübsalen Christo, für seinen Leib, welcher ist die Gemeinde.............." Hier liegt wohl schon ein Geheimnis und Gott kann dafür sicher auch nur Menschen gebrauchen, die mit Jesus eng verbunden sind. Und leider auch das: 4.) Krankheit als Folge von Sünde und Gottes Züchtigung. Manchmal hat Gott eben keine andere Möglichkeit, um uns auf unsere Sünden aufmerksam zu machen. Bekanntestes Beispiel ist die Warnung, das Abendmahl unwürdig einzunehmen (1. Korinther 11 Verse 30 - 31). Ganz unmissverständlich heisst es dazu in Vers 30: "Deshalb sind viele unter euch schwach und krank......".. Oder denken wir an das einzige der 10 Gebote, das mit unserer Gesundheit gekoppelt ist. "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass Dirs wohlgehe und du lange lebest auf Erden." Sicher wird Dir auffallen, dass ich hier Krankheiten dämonischen Ursprungs nicht nenne. Nach meiner Erkenntnis hat Satan bei wiedergeborenen Gotteskindern, ich betone, bei Wiedergeborenen, kein Recht mehr, unseren Leib anzugreifen. Ich verstehe z.B. 1. Kor. 6 Vers 19 so, dass unser Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist. Der Heilige Geist offenbart seine Kraft ja nicht nur an unserer Seele, sondern eben auch an unserem Leibe. Hier hat Satan keinen Zugang mehr, und wenn er es doch versucht, dann haben wir die Macht, dem zu widerstehen. Jakobus 4 Vers 7: "Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch." FRAGE: Aber was ist denn mit Hiob ? Er wurde doch auch von Satan angegriffen ? ANTWORT: Ich schrieb vorhin: Dass Satan kein Recht mehr an uns hat, gilt nur für Wiedergeborene. War Hiob das? Sicher, in Hiob 1,1 steht:...." er war rechtschaffen und redlich und gottesfürchtig und mied das Böse." Entscheidend ist jedoch, wie es zur durchgreifenden Wende im Leben von Hiob kam. Hiob 42 Verse 5 und 6: "Ich hatte von Dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen" Man könnte auch sagen: Nun endlich habe ich dich Gott als meinen Herrn erkannt. Ich habe erkannt, dass mein Leben bisher allein auf Werkgerechtigkeit beruhte. Deshalb gibt es für diesen eigentlich gottesfürchtigen Mann nur eine Entscheidung: Vers 6: "Darum spreche ich mich schuldig und tue Busse in Staub und Asche." Erst hier an dieser Stelle ist es zur entscheidenden Wende, wir würden heute sagen, zur Wiedergeburt, gekommen. Von diesem Zeitpunkt an wendete sich das Schicksal für Hiob, auch was die äusseren Umstände angeht bis hin zu seinem Leibe. Satan hatte hier kein Recht mehr. Eine Sache können wir auf jeden Fall immer machen und können dabei eigentlich auch nichts verkehrt machen, egal, um welche Art von Krankheit es sich handelt, nämlich dass wir nach Jakobus 5 Vers 4 die Ältesten über uns beten lassen. Wichtig ist dabei natürlich auch der Vers 16; wird oftmals vergessen: "Bekennet nun einander die Sünde und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung." Am Anfang der Bitte um Heilung steht als immer die Busse und das auf Gegenseitigkeit. FRAGE: Satan hat keinen Zugang mehr zu uns und wenn er es versucht, haben wir die Macht, ihm zu widerstehen. Dennoch ist gerade das Wie des Widerstehens für mich ein Problem? ANTWORT: Dass Satan uns nicht mehr antasten kann, macht die Schrift eigentlich unmissverständlich deutlich. Im 1. Johannesbrief Kap. 5 Vers 18 heisst es ganz deutlich: "Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist (Wiedergeburt ist also eine Voraussetzung).......... und der Böse tastet ihn nicht an." Hier ist ( nach der Elberf. Übersetzung) das Böse nicht einfach als Sache oder Zustand genannt sondern ganz klar personifiziert. Trotz allem kann Satan uns natürlich noch erschrecken. Und auch das muss erwähnt werden: Satan nutzt Phasen, in denen wir schwach sind, (und dazu gehören leider nun mal auch Phasen der Krankheit) schamlos aus. Das bedeutet, er ist nicht der Urheber der Krankheit, aber er benutzt diese Phase der Schwäche bei uns, um uns anzugreifen. Mir ist es aber an der Stelle schon wichtig zu wissen, dass Satan trotzdem keine Macht hat, mich fundamental zu zerstören, auch in einer Phase der Schwäche nicht, denn wir gehören Jesus. Manchmal sind wir, wenn es uns ganz schlecht geht, nur noch in der Lage, den Namen Jesus zu sagen. Aber das reicht schon. Satan muss weichen, wenn wir uns ganz klar zu Jesus bekennen. Und damit sind wir schon fast bei Deiner Frage nach dem Wie des Widerstehens. Wichtig ist: Gott ist der Handelnde. Aber wir müssen Glaubensschritte tun. Wir müssen die Kraft von oben in Anspruch nehmen. Als Josua seinerzeit an der Spitze des Volkes Israel in Kanaan einzog, hatte er die ganz klare Verheissung: Jos. 1,3:" Alle Stätten, darauf eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben......" Und trotzdem musste er ganz aktiv Glaubensschritte tun. Schritt für Schritt musste er, auf der Grundlage der Verheissung des Herrn, einen Feind nach dem anderen vertilgen.So ähnlich ist der Glaubenskampf bis heute geblieben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass z.B. Paulus genau dieses Bild von Josua vor Augen hatte, als er den Römern schrieb: Rö. 16 Vers 20: "Der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füsse......" Wir sind frei, wir haben diese Verheissung (Joh. 8,36: So euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei) und genau deshalb dürfen wir auch heute Glaubensschritte tun, genau deshalb dürfen wir diesen Sieg auch in der sichtbaren, und noch viel mehr in der unsichtbaren Welt ausrufen. Dieses Ausrufen meine ich übrigens ganz ernsthaft. Wir sollten das immer laut tun (Zimmerlautstärke reicht natürlich), niemals nur in Gedanken oder flüsternd. Von dem Sieg Jesu her dürfen wir dem Feind gebieten. Vergiss bitte nie!!: Wir kämpfen nicht um den Sieg (warum sollten wir auch, der Sieg ist ja schon errungen durch Jesus), vielmehr kämpfen wir vom Sieg Jesu her, also in der Rolle des Siegers. Vergiss bitte auch nie!! Wenn wir vollmächtig kämpfen wollen, müssen wir vorher in die Busse gehen, denn die Verbindung zum Herrn muss völlig ungetrübt sein. Nur dann können wir die volle Kraft von oben empfangen. R.L. |