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Gedanken zum Buch Esther und der jetzigen Situation
Es ist eine berechtigte und wichtige Frage im jüdischen Volk und auch einige Christen stellen sich dieser Frage: Wie konnte es sein dass der Holocaust in zivilisierten Völkern wie Deutschland und Österreich stattfand? Nationen in denen fast 90% der Bevölkerung getauft waren und das die Völker von Musikern, Dichtern, Denkern und Reformatoren waren. Trotzdem wurde der schlimmste Völkermord den es je in der Menschheitsgeschichte gegeben hat in diesen Völkern maßgeblich geplant und ausgeführt wurde. Ich denke, dass wir uns diese Frage stellen müssen, damit wir nicht Gefahr laufen diesen tragischen und schrecklichen Teil unserer Geschichte zu wiederholen. Das Buch Ester kann uns zumindest teilweise Antworten auf diese Fragen geben. Vorher möchte ich jedoch auf ein Wort von Jesus aus Lukas 11, 23- 24 hinweisen, das uns auch einen Teil der Antwort gibt. “Wer nicht mit Mir ist, ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt der zerstreut. Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte und sucht Ruhe; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin. Und er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin nimmt sieben andere Geister mit, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen dort; und das Ende jenes Menschen wird schlimmer als der Anfang.“ Passiv zu sein ist ebenfalls sehr gefährlich. Wenn wir Gottes Wort kennen, jedoch nicht danach leben, öffnen wir die Tür für üble Mächte. Das ist nicht nur eine Warnung an einzelne Menschen, sondern auch an ganze Völker. Jesus warnt uns davor, wenn unser Lebenshaus nicht gefüllt ist mit dem Heiligen Geist, dann steht unser Haus leer und es kommen die üblen Mächte zurück. Wenn man die Liebe zur Wahrheit verwirft geht man kräftigen Irrtümern und Verführern auf den Leim. 2 Thessalonicher 2, 10- 12 der große Verführer verführt ...„ mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche verloren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.“ Aus der Geschichte zu lernen, damit wir in dieser Zeit Früchte der Busse bringen können, ist das wesentliche Anliegen dieser Bibelarbeit über das Buch Esther. Der Name Ester kommt von dem Wort „nistar“ d.h. verborgen. Gott ist verborgen im Buch Ester, denn sein Name und sogar das Wort Gebet kommt nicht ein einziges mal vor im ganzen Buch Ester. Es gibt auch eine verborgene Geschichte Gottes mit Seinem Volk. Für unsere Zeit, glaube ich, hat das Buch Ester eine besondere prophetische Bedeutung. In Ester Kap. 3, 1 lesen wir: „Nach diesen Geschichten erhob der König Ahasveros den Haman, den Sohn Hammedatas, den Agagiter, und machte ihn groß und setzte seinen Stuhl über alle Fürsten, die bei ihm waren.“ Zuvor hatte Mordechai das Leben des Königs gerettet, da er ihm rechtzeitig von einem Anschlag auf ihn berichtet hatte. Danach gibt der König genau dem Falschen den ersten Platz in seinem Königreich. Haman war vom Haus der Agagiter, der der König der Amalekiter war. Wir lesen von keinem anderen Volk in der Bibel, mit dem der Gott Israels auf ewig im Krieg steht und seine völlige Vernichtung verlangt. 2. Buch Mose Kap.17, 14- 16 „Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe dies zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Josua ein; denn ich will Amalek unter dem Himmel austilgen, dass man seiner nicht mehr gedenke. Und Mose baute einen Altar und nannte ihn: Der HERR mein Feldzeichen. Und er sprach: Die Hand an den Thron des HERRN! Der HERR führt Krieg gegen Amalek von Kind zu Kindeskind.“ Warum ist der HERR so entschlossen Amalek auszurotten? Die Antwort finden wir im 5. Buch Mose Kap. 25, 17 „Denke daran, was dir die Amalekiter taten auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zogt; wie sie dich unterwegs angriffen und deine Nachzügler erschlugen, alle die Schwachen, die hinter dir zurückgeblieben waren, als du müde und matt warst, und wie sie Gott nicht fürchteten. Wenn nun der HERR, dein Gott, dich vor allen deinen Feinden ringsumher zur Ruhe bringt im Lande, das dir der HERR , dein Gott, zum Erbe gibt, es einzunehmen, so sollst du die Erinnerung an die Amalekiter austilgen unter dem Himmel. Das vergiss nicht!“ Die Amalekiter haben keinen normalen Krieg geführt, wo sich eine Gruppe von Soldaten der anderen Gruppe gegenüber stellt. Sie kämpften gegen die Schwachen, Kinder, Mütter und Alten. Heute würde man sagen, gegen die Zivilbevölkerung. Sie waren so hinterlistig und böse und ohne jede Gottesfurcht. Genau in diesem Geist des Amalek wurden die Konzentrationslager errichtet und man ermordete dort besonders die Schwachen, die Mütter mit kleinen Kindern und betrog sie bis zum letzten Moment. Als besonders abschreckendes Beispiel möchte ich berichten, was in dem Todeslager Treblinka geschah. In Treblinka wurden schätzungsweise 1 Million Juden aus Polen, vorwiegend aus Warschau ermordet. Es gab gar kein Lager, sondern die Jüdischen Menschen, die hier ankamen mussten in den Viehwagons warten, bis sie vergast werden sollten. Wer noch am Leben war, wenn der Zug nach tagelangen Reisen ankam, musste durch den sogenannten „Schlauch“ einem sich krümmenden Weg, der mit Kiefernzweigen getarnt war, gleich in die Auskleidungsräume und danach in die Gaskammern. Der Weg war deshalb krumm, damit die Opfer nicht sehen sollten wo sie hineingehen. Treblinka war das raffinierteste Todeslager in dem man alle vorhergehenden Erfahrungen in Todeslagern zur Perfektion brachte. Man täuschte auch einen Bahnhof vor mit Ausschilderungen nach Berlin und Warschau. Eine Uhr war aufgemalt, die immer 12Uhr anzeigte. Neben der Zugrampe gab es ein Haus dass mit einem Roten Kreuz dekoriert war. Hier brachte man sofort die Alten und Gebrechlichen Juden hinein um sie mit einem Genickschuss zu ermorden. Das Gebäude mit den Gaskammern war mit einem Davidsstern versehen, um den Opfern vorzutäuschen, dass es sich hier um eine Synagoge handle. Am Eingang war sogar noch ein Vorhang angebracht, den man aus einer Synagoge gestohlen hatte mit einem Wort in hebräischer Sprache aus Psalm 118, 20 „Dies ist das Tor zur Gerechtigkeit, der Gerechte geht hinein.“ Ich frage mich, was wird die Strafe Gottes sein für die Menschen und ein Volk dass so etwas tut, wenn es nicht wirklich Busse tut? Im Brief des Paulus an die Galater steht: Kapitel 6, 7 „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ Das gilt nicht nur für einen Menschen sondern auch für begangene nationale Schuld. Diese bösen Taten waren ganz ohne Gottesfurcht. Wie wir wissen verjährt Sünde ja nicht, sondern sie muss vor Gott und auch an denen man schuldig geworden ist bekannt werden, damit Vergebung möglich wird. Wenn wir an die heutigen Terrorattentate in Amerika, Irak oder in Israel denken, sehen wir auch diesen Geist der ohne Gottesfurcht ist. Das man mit einer Passagiermaschine in Hochhäuser hinein fliegt oder Selbstmörder mit Bomben in Discos, Restaurants oder Busse gehen, damit Jugendliche oder Kinder mit ihren Müttern sterben, hatte man bislang auch nicht für möglich gehalten. Es ist eine andere Form die mit diesem Geist der ohne Gottesfurcht ist zu tun hat. Heute werden diese Terrorgruppen, wie die „Hamas“ jedoch auch von einigen westlichen Ländern als Gesprächspartner anerkannt, die nun als Freiheitskämpfer bewertet werden. Haman klagt die Juden vor dem König mit einer Anklage an, die über die Jahrtausende die gleiche geblieben ist. Ester Kap. 3, 8 „Und Haman sprach zum Koenig Ahasveros: Da gibt es ein Volk, verstreut und abgesondert unter den Völkern in allen Provinzen deines Königreiches! Und ihre Gesetze sind von denen jedes anderen Volkes verschieden, und die Gesetze des Königs befolgen sie nicht; und es ist dem Koenig nicht angemessen, sie gewähren zu lassen. Wenn es dem Koenig gefällt, werde eine Anordnung geschrieben, dass man sie ausrotte. Ich will dann zehntausend Talente Silber in die Hände der Beamten dar wiegen, damit sie es in die Schatzkammer des Königs bringen.“ Schon immer hatte man ein Problem damit, dass das jüdische Volk anders ist und unter den Völkern nach ihren Gesetzen, die im Zusammenhang mit der Verehrung vom Gott Israels stehen. Sie hielten die Gesetze des Königs, aber wenn der König für sich oder jemand anderen göttliche Verehrung beanspruchte, konnte dass jüdische Volk nicht mitmachen, da sie um dass erste Gebot wussten. 2 Mose 20, 1-3„ Ich bin der HERR dein Gott..... Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Dieses Gebot gilt übrigens auch für uns als Christen. Geld spielte damals und auch im Mittelalter eine große Rolle. Auch unter Hitler und heute spielt Geldgier bei der Judenverfolgung eine große Rolle. Wenn im Mittelalter jemand sein von Juden geliehenes Geld nicht zurückgeben wollte, dann sorgte er dafür, dass der Geldgeber verleumdet und umgebracht wurde. Alles was den Juden gehörte, wurde von den Nazis in Besitz genommen und verwertet, bis hin zu ihren Goldzähnen, und Haaren, die ihnen vor und oder nach der Vergasung abgeschnitten, beziehungsweise herausgezogen wurden. Auch in unserer Zeit spielt die Weltwirtschaft und das Öl der arabischen Staaten eine größere Rolle in der negativen Haltung des Westens gegenüber Israel, als man es zugeben will. Haman plante alle Juden zu töten, also wieder kein normaler Krieg zwischen Soldaten. Ester Kap.3 Vers 13 „ …um alle Juden zu vernichten, umzubringen und auszurotten, vom Knaben bis zum Greis, Kinder und Frauen, an einem Tag.“ Die Endlösung, wurde schon von Haman beabsichtigt und dann leider unter Hitler auf grausame Weise verwirklicht. Es gab offensichtlich nicht genügend Menschen wie Ester und Mordechai in dieser Zeit, die sich für das jüdische Volk einsetzten auch mit Gebet und Fasten. Der Geist der hinter den Nazis steht und auch hinter den islamischen Fundamentalisten, hat die völlige Vernichtung der Juden als ein erklärtes Ziel und ist eindeutig zu vergleichen mit dem Geist Amalek, der auch hinter Haman und Hitler stand. Haman hatte die Absicht, aber leider haben viele aus dem deutschen und österreichischem Volk unter Hitler diese dämonischen Pläne ausgeführt. Ich glaube nicht, dass der Holocaust Gottes Absicht war und dass es auch nicht Seine Absicht ist, dass sich für das jüdische Volk ähnliches wiederholt. Wenn Israel noch einmal so geschlagen würde, dann ist es auch auf die Mitverantwortung der im Schlaf befindlichen Christenheit zurückzuführen, die ihren Auftrag und Platz vor Gott mit dem ersten Bundesvolk zu stehen, nicht wahrgenommen hat. Wir Christen haben oft eine merkwürdige Haltung, wenn es darum geht, etwas zu bekämpfen. Wir sollen zwar unsere Feinde lieben und alle Menschen, aber nicht den Geist der hinter diesen bösen Werkzeugen steht. So bleibt die Frage, wie wir gegen diese Mächte kämpfen können, die hinter solchen Diktatoren stehen. Als Mordechai und die anderen Juden von diesem neuen Gesetz hörten, das Haman hatte verlautbaren lassen suchten sie den Herrn im Gebet mit Fasten. Ester Kap. 4, 3 „Und in jeder einzelnen Provinz, überall, wohin das Wort des Königs und sein Gesetz gelangte, war eine große Trauer bei den Juden und Fasten und Weinen und Wehklage. Den meisten war Sack und Asche als Lager ausgebreitet.“ Ein Schlüsselwort für unsere Zeit und besonders für die Gemeinde Jesu in den Nationen finden wir im Buch Ester Kap. 4, 13- 14 „Und Mordechai ließ der Ester antworten: „Bilde dir nicht ein, du könntest dich mit deinem Leben im Haus des Königs allein von allen Juden in Sicherheit bringen! Denn wenn du zu diesem Zeitpunkt wirklich schweigst, so wird Befreiung und Errettung für die Juden von einem anderen Ort her entstehen. Du aber und das Haus deines Vaters, ihr werdet umkommen. Und wer erkennt, ob du nicht gerade für einen Zeitpunkt wie diesen zur Königswürde gelangt bist?“ Als Christenheit verlieren wir unsere Existenzberechtigung, wenn wir zu dieser Zeit nicht Licht und Salz sind. Jesus sagt uns in Matthaus 5, 13 „Ihr seid das Salz der Erde, wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.„ Gerade in Bezug zu Treffen die mit Gebet und Fasten verbunden sind, habe ich an dieses Wort gedacht. Heute wagen viele christliche Leiter es nicht Konferenzen anzubieten ohne einen Sprecher, Programm und Essen. Aber gerade in der geistlichen Armut kann man erleben wie der Herr durch Seinen Geist im Gebet führt. Nachdem Ester bereit ist, den Preis zu bezahlen, sagte sie zu Mordechai: Kap. 4, 16 „Geh hin, versammle alle Juden, die sich in Susa befinden! Und faste um meinetwillen und esst nicht und trinkt nicht drei Tage lang, Nacht und Tag! Auch ich selbst werde mit meinen Dienerinnen ebenso fasten.“ Esters Dienerinnen waren mit Sicherheit nicht jüdischer Herkunft. Sie hatte ja ihre eigene Identität bislang nicht preisgegeben. Hier sehen wir schon ein wunderbares Beispiel, wie Menschen aus den Nationen und Juden, gemeinsam für die Errettung des jüdischen Volkes im Gebet und Fasten eintreten. Als Ester und Mordechai anfingen zu fasten, wussten sie nicht, wie Gott antworten würde und Ester wusste auch, das es ihr Leben kosten könnte, ungebeten vor den König zu kommen. Sie war so abhängig von Gott, dass sie am ersten Abend, als sie den König und Haman zum Abendessen eingeladen hatte wusste, dass sie noch einen Tag warten müsse. Sie merkte dass der Gedanke und die Idee richtig war aber nicht der Zeitpunkt. Ester Kap.5, 8.“Wenn es dem König recht ist mir meine Bitte zu gewähren, so möge der König mit Haman zu dem Mahl kommen, das ich ihnen bereiten will. Morgen will ich dann nach dem Wort des Königs tun.“ Gerade in dieser Nacht konnte der König nicht schlafen und ließ sich aus dem Buch der Chronik vorlesen. Vielleicht hatte er auch nachgedacht, was es wohl sein könnte, das Ester bewegt, so dass sie bereit ist ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Man las ihm vor von der Warnung Mordechais an den König, als man damals ein Attentat auf sein Leben plante. Erst jetzt in dieser Nacht fiel es dem König auf, dass Mordechai für diese gute Tat, die ihm sein Leben gerettet hat, nie belohnt oder vor dem Volk geehrt wurde. Als der König nun am nächsten Morgen den Haman im Vorhof fand und ihn fragte was man tun sollte mit dem Mann den der König ehren will, gab ihm Haman seinen Rat, da er überzeugt war, dass es sich natürlich um ihn handeln würde. Was für ein Schock war es für Haman, als dann der König ihm sagte, dass diese Ehrung dem Mordechai zu Gute kommen sollte. Selbst seine Ratgeber und seine Frau Seresch, die ihn vorher übel beraten hatte verstand nun, dass sich das Los gewendet hatte und sie sagten: Ester Kap. 6, 13“Wenn Mordechai, vor dem du zu fallen begonnen hast, von den Nachkommen der Juden ist, dann wirst du nichts gegen ihn ausrichten, sondern du wirst vollends vor ihm zu Fall kommen.“ Genau in dieser Nacht war sich jedoch Haman seiner Sache schon so sicher gewesen, da er ja zum zweiten Mal von Ester zum Abendessen eingeladen war, so dass er auf den Rat seiner Frau und seiner Freunde hin einen Galgen für Mordechai in seinem Garten errichten lies. Ester 5, 14. Der Grund dafür war sein großer Ärger über Mordechai, der ihm weiterhin jegliche göttliche Ehrung verweigerte. Kap.5, 9 „Als aber Haman Mordechai im Tor des Königs sah und dass er nicht aufstand und ihm keine Ehrfurcht erwies, da wurde Haman von Zorn über Mordechai erfüllt.“ Er konnte es nicht verkraften, dass jemand in beharrlicher Weise nicht der Menschenfurcht nachgab. Mordechai fürchtete sich nicht vor Haman und stand nicht auf vor ihm, denn er war von der Furcht Gottes erfüllt und vertraute auf den Gott Israels. Auch wir müssen uns manchmal fragen, ob die Gottesfurcht oder Menschenfurcht und Menschengefälligkeit unser Leben bestimmt. Die Bosheit Hamans war damit ganz offenbar geworden, denn sogar im Königspalast wusste man schon am nächsten Tag, für wen Haman diesen Galgen neben seinem Haus hatte errichten lassen. Ester Kap.7, 9 „Und Habona einer von den Eunuchen sagte: Siehe, da steht auch schon bei Hamans Haus der Holzpfahl, fünfzig Ellen hoch, den Haman für Mordechai hat machen lassen, der einst Gutes für den König geredet hat.„ Beim zweiten Abendessen sagt Ester nun dem König ihr Anliegen und bittet um ihr Leben und um das Leben ihres Volkes. Sie verwies darauf dass Haman dies alles geplant hatte und man verhüllte sein Gesicht. Das Gericht über ihn ist beschlossen und als der König nun von seinen Eunuchen bestätigt bekam, dass schon ein Galgen in Hamans Garten für Mordechai vorbereitet war, befahl er sofort den Haman daran zu erhängen. Ester7,9-10. Während Ester und Mordechai samt all ihren Freunden beteten und fasteten zeigte der Gott Israels den Weg der Erlösung für sein Volk. ER selbst öffnete eine Tür wie die Mächte gebrochen werden können, die die völlige Vernichtung des jüdischen Volkes beabsichtigt hatten. In der ganzen Abhängigkeit vom HERRN machte ER einen Weg und wendete das Blatt zum Guten für Sein Volk. Danach nimmt der König den Ring der königlichen Autorität von Haman weg und gibt ihn zu Mordechai und Ester sowie auch sein Haus. Durch ihr Gebet und das volle Vertrauen auf den Gott Israels, der allein helfen kann, wendeten sich die Machtverhältnisse. Zuerst hatte ihr Gebet und Fasten Auswirkungen in der unsichtbaren Welt wie bei den Bußgebeten des Daniel. Daniel 9, 23 Danach hatten die Gebete aber auch eine Auswirkung auf die sichtbare Welt und so wurde das Volk Gottes feigesetzt und das Gericht über die Gegner Gottes und den Menschen mit bösen Absichten setzte sich durch. Ester bittet um die Aufhebung des Gesetzes, das Haman gemacht hatte. Ester Kap. 8, 5 „ Ester sagte, wenn es dem Koenig recht ist, dann wiederrufe man schriftlich die Briefe mit dem Anschlag des Agagiters Haman, des Sohnes Hammedatas, die er geschrieben hat, um die Juden auszurotten, die in allen Provinzen des Koenigs leben.“ Diese Bitte war berechtigt und wir müssen uns fragen, ob dieses Gesetz noch bis heute Auswirkungen hat, denn der Koenig hatte jedoch dieses Gesetz nie widerrufen mit der Begründung Kap. 8 Vers 8 „Denn es ist unmöglich, eine Schrift, die im Namen des Koenigs geschrieben und mit dem Siegelring des Koenigs versiegelt worden ist, zu widerrufen.“ Er gab Ester und Mordechai lediglich das Recht, ein neues Gesetz im Namen des Königs zu schreiben, das die Verteidigung der Juden ihren Feinden gegenüber legitimierte, Ester Kap. 8 Vers 11. Gerade dieses Recht der Selbstverteidigung will man heute dem Volk Israel in westlichen Ländern oft streitig machen. Man beschuldigt Israel, wenn sie die Terrorattentäter frühzeitig und manchmal noch rechtzeitig ausschalten. Vielleicht ist es unsere Aufgabe, in dieser Zeit dieses Gesetz zu wiederrufen im Namen eines größeren Königs Jesus, dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden und der Seine Autorität mit Seinem Leiden und Sterben besiegelt hat. Ester bittet um die Hinrichtung der 10 Söhne Hamans und zwar nicht weil sie gerne Blut sieht oder Rache üben will, sondern um das, was ihr Vorfahre König Saul vor Gott versäumt hat nachzuholen. Es ist nämlich interessant, dass Ester und Mordechai aus dem Stamm Benjamin waren und sogar aus dem Hause Kisch, also von der Familie Sauls. Das Haus Sauls hatte so die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt wieder gut zu machen, was ihr Vorfahre König Saul im Ungehorsam gegenüber dem Gott Israels versäumt hatte. Viele aus den Völkern des Landes wurden Juden, denn die Furcht vor den Juden war auf sie gefallen, Kap. 8, 17. Das heißt, sie wandten sich dem wahren Gott zu, da es in den anderen Völkern zu dieser Zeit keine wahre Gottesoffenbarung gab. Durch Gottes Gnade kann der Herr auch noch einmal die Möglichkeit geben, als Christen richtig zu handeln gegenüber dem jüdischen Volk, obwohl wir in der Kirchengeschichte ihnen gegenüber schuldig geworden sind. Es gibt Hoffnung auch für die Nachkriegsgeneration in Deutschland und Österreich mit dem Volk Israel eine tiefe Beziehung und in wahrer Freundschaft zu leben. Es geht jedoch heute nicht nur um theologische Richtigstellungen, sondern vielmehr um Früchte der Busse, die Jesu von jedem erwartet der Busse getan hat. Lukas 3, 8 Die Verwirklichung dieser Freundschaft und der daraus entsehenden Bereitschaft zum Helfen, soll in dieser Zeit zur Ehre des Herrn und zum Trost für Sein Volk Israel stattfinden. Christa Behr |