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Paulus und seine Beziehung zu Jerusalem
Diese Gedanken über Paulus und seine Beziehung zu Jerusalem sind mir nicht auf einmal gekommen, sondern über einen Zeitraum von etlichen Jahren. Ich wohne in Jerusalem und es kam mir die Frage: Warum es so schwer ist, in tiefer Einheit im Geist und in der Wahrheit Jesu in Jerusalem zu leben, zwischen Gläubigen aus dem Volk Israel und den Nationen? Die Person des Petrus verbinden manche Christen, mit der Zusage Jesu an ihn, dass er die Schlüssel des Himmelreiches bekommt und die Kath. Kirche hat daraus eine ganze Lehre gemacht. Petrus ist der Apostel der Beschneidung, Galater 2: 7 der am Anfang die Türen in Jerusalem, in Samarien und danach zu den Nationen öffnen darf. Apostelgeschichte 10: 9 -24. In unserer Zeit verstehen etliche an Jesus Gläubige, dass die Wiederherstellung des Apostelsamtes wie Petrus es unter den Juden inne hatte, für das heutige Israel von großer Bedeutung ist. Paulus ist der Apostel zu den Nationen, aber wir lesen in der Apostelgeschichte 9: 15 ,dass der Herr ihn auch zum Zeugnis für die Kinder Israels berufen hat. „Der Herr aber sprach zu ihm: Geh hin! Denn dieser (Paulus) ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor die Nationen als auch vor Könige und die Söhne Israels.“ Allerdings steht seine Berufung in einer anderer Reihenfolge, zuerst zu den Nationen, dann zu Königen und dann zum Volk Israel. Nicht dass die Nationen die Ersten sind und Israel an zweiter oder dritter Stelle steht, sondern nachdem Paulus seinen Auftrag in den Nationen weitgehend erfüllt hat, sendet der Herr ihn wieder nach Jerusalem und damit zum jüdischen Volk. Römer 15: 23 - 25. Paulus ist ein Zeichen für die Endzeit, weil auch der Herr Jesus sich am Ende der Zeiten wieder Seinem Volk und Jerusalem von neuem zuwenden wird. „Der Herr wird Zion wieder trösten und wird Jerusalem wieder erwählen.“ Sacharja 1: 17. Auch wenn der Auftrag für Paulus bei den Nationen anfängt, so hat er doch am Ende seines Lebens einen Auftrag an dem Volk Israel zu erfüllen. Als er gleich nach seiner Bekehrung in Jerusalem den Herrn bezeugt, sendet der Herr und die Gemeinde in Jerusalem ihn von der Stadt weg zu den Nationen. Apostelgeschichte 22: 20 „Und Er ( Jesus) sprach zu mir: Geh hin, denn ich werde dich weit weg zu den Nationen senden“. Das Zeugnis des Paulus ist ausgerichtet auf alle Menschen. Apostelgeschichte 22: 15 „Denn du wirst Ihm an alle Menschen ein Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast.“ Vor seiner Bekehrung richtete sich die Verfolgung des Paulus besonders gegen die Gläubigen in Jerusalem. Apostelgeschichte 9: 13 „Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er Deinen Heiligen in Jerusalem getan hat.“ und auch in Apostelgeschichte 26: 10 berichtet Paulus selber davon. Ich glaube, dass Paulus den Wunsch hatte besonders den Heiligen in Jerusalem zum Segen zu werden durch die Gnade Gottes, die alles umkehrt. Dazu bittet er die Gemeinde in Rom um Gebetsunterstützung. Römer 15, 25 „ nun aber reise ich nach Jerusalem im Dienst für die Heiligen“ Vers 30 –32 .“helft mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott ,…damit mein Dienst für Jerusalem den Heiligen angenehm sei.“ Paulus wollte persönlich eine finanzielle Gabe für die Bedürftigen unter den Heiligen nach Jerusalem bringen und es liegt ihm so sehr daran, dass dieser scheinbar so einfache Dienst ein wirklicher Segen für die Gemeinde in Jerusalem wird. Er sagt selber darüber in Galater 2: 10 „Nur sollten wir der Armen gedenken, was zu tun ich mich auch befleißigt habe.“ Wie wir wissen, ist dieser Besuch und Dienst des Paulus damals nicht gut ausgegangen ist, denn er wurde in Jerusalem in Ketten gelegt und ist nie wieder aus den Ketten befreit worden. Dennoch glaube ich, dass die Gebete des Paulus erhört wurden und er eines Tages den Heiligen in Jerusalem zum großen Segen wird, wenn die Gemeinde Jesu mehr Licht und Offenbarung bekommt über seinen prophetischen Besuch in Jerusalem. Paulus ist einer der wenigen Apostel, der von sich sagen kann, dass er in Jerusalem aufgewachsen und erzogen wurde. Apostelgeschichte 22: 3. Das Leben des Paulus stand in besonders tiefer Beziehung zu dem Geheimnis Christi und Seiner Braut und zu dem Evangelium der Gnade. Er liebte sein jüdisches Volk sehr und daher schreibt er in Römer 9: 2- 3 „dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen, denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein, von Christus weg, für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, die Israeliten sind,“ Das kostbarste war er bereit zu geben, für seine Brüder im Fleisch, seine Beziehung zum Herrn selbst. Das erlösende Leiden ist zwar schon durch Jesus geschehen am Kreuz und dennoch weiß Paulus, dass er Teil hat am Leiden Christi. Kol. 1: 24 “Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für Seinen Leib, das ist die Gemeinde.“ Er wird von Jesus gewürdigt, am priesterlichen Leiden für die Vorbereitung Seiner endzeitlichen Braut- Gemeinde teilzuhaben. Er ist sich bewusst, dass er den Juden, die sich wegen ihrer jüdischen Abstammung rühmen, in nichts nachsteht. Phil. 3: 4 „Ich bin beschnitten am achten Tag, vom Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, Hebräer von Hebräern, dem Gesetz nach ein Pharisäer, dem Eifer nach ein Verfolger der Gemeinde, der Gerechtigkeit nach, die im Gesetz ist, untadelig geworden. “Seine Identität ist ganz und gar im jüdischen Volk verwurzelt. Auch unser Herr Jesus macht uns deutlich, dass seine Identität noch immer mit Seinem Land und Volk verbunden ist, auch wenn er jetzt im Himmel bei Seinem Vater ist. Als der Herr dem Paulus begegnet auf dem Weg nach Damaskus, sagt er zu ihm in Apostelgeschichte 22: 8 „Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst.„ Im letzten Kapitel der Offenbarung stellt Jesus sich zu Seinem Volk mit den Worten aus Offenbarung 22: 16 „Ich bin die Wurzel und der Nachkomme aus der Familie Davids, der helle Morgenstern.“ Gleich nach seiner Bekehrung und Flucht von Damaskus kommt Paulus nach Jerusalem und versucht sich den Jüngern anzuschließen, aber sie fürchteten sich vor ihm. Apostelgeschichte. 9: 26 „Alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei.“ Der Herr gebrauchte Barnabas, der ihm half und zu den Jüngern brachte und so entstand Vertrauen. Vers 28 „Er ging mit ihnen aus und ein in Jerusalem und sprach freimütig im Namen des Herrn. Und er redete und stritt mit den Hellenisten, sie aber trachteten, ihn umzubringen.“ Paulus redete und stritt sich mit den Juden aus Griechenland. Oftmals macht man die Erfahrung, dass Volksgruppen, die außerhalb ihres Landes leben, in der sogenannten Diaspora, besonders für ihren Glauben und ihre Traditionen eifern. Juden aus Asien waren es auch, die den Aufruhr gegen Paulus auf dem Tempelberg anzettelten. Apostelgeschichte 24: 19 Paulus war sehr geeignet und geschult, mit Schriftgelehrten und den Pharisäern zu sprechen. Er kannte ihre Einwände, Lehren und Gedankengänge sehr gut und fürchtete sich nicht vor einer Konfrontationen. Genau von dieser religiösen Seite kam auch die Ablehnung und Verfolgung, die schon Jesus, der Messias, erlebte. Auch Jesus konfrontiert z.B. in Johannes Kap. 5 deutlich die religiösen Leiter in Jerusalem. Die Bereitschaft das Evangelium anzunehmen, Busse zu tun und dementsprechend das persönliche Leben zu verändern, war zu dieser Zeit in Jerusalem nicht vorhanden. Man wollte diesen unbequemen Zeugen los werden und umbringen. Petrus war in anderer Weise eine Herausforderung für diese Menschen in Jerusalem, da sein Hintergrund als ehemaliger Fischermann ein anderer war. Die Gemeinde und der Herr selbst schickten Paulus weg von Jerusalem. Apostelgeschichte 9: 30- 31 „Als die Brüder es aber erfuhren, brachten sie ihn (Paulus) nach Cäsarea hinab und sandten ihn weiter weg nach Tarsus. So hatte denn die Gemeinde durch ganz Judäa und Galiläa und Samarien, Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch den Trost des Heiligen Geistes.“ Lauter gute Dinge geschahen nach dem Weggang vom Paulus für das ganze Land und es war offensichtlich, dass eine Verfolgung der Gläubigen im ganzen Land abgewendet wurde und auch das Leben des Paulus gerettet war. Wir können fragen: Warum hatte Paulus das Potenzial als so junger Gläubiger, eine so große Verfolgung der Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien, auszulösen? Was verbindet sich mit seiner Person? Hatte er in seinem jugendlichen Eifer als neuer Nachfolger Jesu etwas falsch gemacht? Paulus berichtet selbst über diesen ersten Besuch in Jerusalem nach seiner Bekehrung, viele Jahre später bei seiner Verteidigungsrede nach der Gefangennahme am Tempelberg. Apostelgeschichte 22: 17- 21 “Es geschah mir aber, als ich nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, dass ich in Verzückung geriet und IHN sah, der zu mir sprach: Eile und geh schnell aus Jerusalem hinaus! Denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen. Und ich sprach: Herr, sie selbst wissen, dass ich die an Dich Glaubenden ins Gefängnis werfen und hin und her in den Synagogen schlagen ließ, und als das Blut des Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand auch ich dabei und willigte mit ein und bewachte die Kleider derer, die ihn umbrachten. Und Er sprach zu mir: Geh hin! Denn Ich werde dich weit weg zu den Nationen senden.“ Demnach war es nicht die Schuld des Paulus. Der Herr informierte ihn nur über die Tatsache, dass die Menschen in Jerusalem zu dieser Zeit nicht bereit waren, sein Zeugnis über Jesus anzunehmen. Das Problem war außerhalb der Person des Paulus, denn er hatte es mit den gleichen religiösen Mächten zu tun, die auch gegen Jesus in Jerusalem kamen. Das Zeugnis des Paulus war zu diesem Zeitpunkt eine so große Herausforderung, die man in der Jerusalemer Bevölkerung nicht aufnehmen konnte. Jesus selbst macht darauf aufmerksam, dass es in Jerusalem enorme Wiederstände gibt gegen das prophetische Zeugnis, das ganz sicher auch mit dem Leben des Paulus verbunden war. Lukas 13: 33 „Denn es geht nicht an, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme.“ Jesus weißt auch auf die Blindheit in der Stadt Jerusalem Ihm gegenüber hin und weint über die Stadt. Lukas 19: 41- 42 „Und als Er nahe hinzukam, sah Er die Stadt und weinte über sie und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist es vor dienen Augen verborgen“ Wir dürfen fragen: Was hätte zum Frieden Jerusalems geführt und was wird in der Zukunft zum wirklichen Frieden Jerusalems führen? Ich glaube, dass Jesus weinte, weil Er wusste, dass Ihn selber zu erkennen als den Messias Israels, den Frieden für Israel und Jerusalem gebracht hätte, weil Er der wahre Messias und König Jerusalems ist. Jesus (Yeshua) heißt übersetzt Retter und Erlöser, der die Erlösung, das Heil und die Rettung bringt. Diesen Titel haben allzu oft Diktatoren an sich gerissen. Sei es im römischen Reich oder in Deutschland und Österreich vor mehr als 60 Jahren. Rechtmäßig ausgeübte Herrschaft bringt Frieden und göttliche Ordnung. Jesus ist der von Gott dem Vater rechtmäßig eingesetzte König Jerusalems und daher kann er sagen in Matthäus 5: 34 - 35 „Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel Seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs.“ Jesus redet von sich selbst dem wahren König Israels. Dieser Thron Davids, der in Jerusalem ist, wurde ihm schon vom Engel Gabriel bei der Ankündigung Seiner Geburt verheißen. Lukas 1: 32 „Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben.“ Die Annahme Jesu als den Messias für Israel und alle Nationen ist der Schlüssel für den Frieden Jerusalems. Es gibt eine von Gott gegebene Zeit in der diese Erkenntnis dem Volk zur Verfügung steht, aber dann ist oftmals diese Erkenntnis wieder verborgen. Daher kommt man im Johannes Evangelium Kapitel 11 auch zu einer falschen Schlussfolgerung. Johannes 1: 48 „Lassen wir Ihn so, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Land und Leute.„ Genau das, was die religiösen Leiter in Jerusalem befürchteten, falls Jesus als Messias angenommen würde, trat ein in Seiner Ablehnung. Dem Paulus macht man fast den gleichen Vorwurf. Apostelgeschichte 21: 28 „Dies ist der Mensch, der alle Menschen an allen Enden lehrt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diese Stätte.“ Der Schlüssel für das Land und Volk Israel in der Gott gegebenen Identität ist noch immer in der Annahme Jesu als den Messias Israels. Mit dem Leben des Paulus war ein deutliches prophetisches Zeugnis verbunden. Obwohl er wahrscheinlich schon zu diesem Zeitpunkt bereit war, sein Leben für Jesus in Jerusalem zu lassen, machte der Herr ihn darauf aufmerksam, dass er zuvor noch etwas für ihn zu tun hatte, nämlich das Evangelium zu den Nationen zu bringen. Ich glaube, dass die Sehnsucht des Paulus in Jerusalem ein Zeuge Jesu in Jerusalem zu sein damit nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben war, da er ja gerade diese Menschen in Jerusalem am besten verstand und eine prophetische Sicht für die Stadt hatte. Paulus war der einzige Apostel, der schon vor seiner Bekehrung eine tiefe Beziehung zur Stadt Jerusalem hatte. Apostelgeschichte 26: 4 „Mein Leben habe ich von meiner Jugend an und von Anfang an unter meiner Nation in Jerusalem verbracht.„ Plötzlich, viele Jahre später, nach einem großen geistlichen Durchbruch in Ephesus, nahm Paulus sich vor, im Geist nach Jerusalem zu reisen und danach nach Rom. Apostelgeschichte 19: 19- 21 „ Zahlreiche aber von denen, die Zauberei getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen und sie berechneten ihren Wert und kamen auf fünfzigtausend Silberdrachmen. So wuchs das Wort des Herrn mit Macht und erwies sich kräftig. Als das geschehen war, nahm sich Paulus im Geist vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.“ Gerade nach diesem großen Sieg in der sichtbaren und unsichtbaren Welt nimmt sich Paulus im Geist vor, nach Jerusalem zu reisen und bitte, schenkt der Reihenfolge Aufmerksamkeit, zuerst nach Jerusalem und danach Rom. Zweimal wird Paulus durch prophetische Worte aufmerksam gemacht, dass er in Jerusalem leiden wird und er wird gebeten, nicht nach Jerusalem zu gehen. Apostelgeschichte 21: 4 und 10- 14 „Und als wir mehre Tage dablieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus aus Judäa herab. Und als er zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus und band sich Füße und Hände und sprach: Das sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und überantworten in die Hände der Nationen. Als wir das hörten, baten wir und die aus dem Ort, dass er nicht hinauf nach Jerusalem zöge.“ Was sagt Paulus selber über seine Reise nach Jerusalem? Apostelgeschichte 20: 22 „Und nun siehe gebunden im Geist, gehe ich nach Jerusalem und weiß nicht, was mir dort begegnen wird, außer dass der Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, dass Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten. Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, das Evangelium der Gnade zu bezeugen.“ Manche Gläubige sind der Überzeugung, dass Paulus nach all diesen Warnungen nicht hätte nach Jerusalem gehen sollen. Ich möchte jedoch fragen? Was ist, wenn diese Reise des Paulus nach Jerusalem im höchsten Masse eine prophetische Bedeutung hatte, die damals und bis in unsere Zeit hinein nicht wirklich verstanden wurde? Ich bin überzeugt, dass Paulus nach Jerusalem gehen musste und damit im vollkommenen Willen Gottes war. Warum? Zuerst heißt es, dass er, gebunden im Geist nach Jerusalem geht und damit meint er den Heiligen Geist, denn er hatte gelernt, die Geister zu unterscheiden. Zweitens er konnte auf den Herrn hören, und dann antwortet er mit viel Gnade in Apostelgeschichte 21: 13 „Was macht ihr, dass ihr weint und brecht mir mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch in Jerusalem für den Namen des Herrn zu sterben.“ Paulus hatte die Kosten überschlagen und war nicht durch Angst vor dem Tod gebunden. Mir kommt es so vor, dass es für Paulus eine ähnliche Versuchung war, wie für Jesus, als Er anfing davon zu reden, dass Sein Weg nach Jerusalem geht, um dort zu leiden. Selbst Petrus verstand den Herrn nicht und wurde damit für Jesus zu einer teuflischen Versuchung, indem er in humanistischer Weise diese Entscheidung Jesu beurteilte. Apostelgeschichte 21: 14 „Als er sich aber nicht überreden ließ, schwiegen wir und sprachen: Der Wille des Herrn geschehe!“ Paulus geht nach Jerusalem als ein prophetisches Zeichen. Er sagt, dass es ihm nur darauf ankommt, seinen Lauf zu vollenden. Das heißt mit anderen Worten, das zu tun und zu erfüllen was der Herr für sein Leben vorbereitet hat. Dieser Besuch hatte für Paulus etwas zu tun mit der Vollendung seiner Berufung. Außerdem war ihm auch der Zeitpunkt wichtig, denn es heißt in der Apostelgeschichte 20: 16 „ Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, um in der Provinz Asien keine Zeit zu verlieren; denn er eilte, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein, wenn es ihm möglich wäre.„ Vielleicht war sich Paulus auch bewusst, dass ein Durchbruch für sein Evangelium der Gnade in Jerusalem mit einer neuen Ausgießung des Heiligen Geistes verbunden ist. Paulus sollte nicht sterben in Jerusalem aber er wurde dort mit zwei Ketten gebunden. Apostelgeschichte 21: 33 „ Als nun der Oberst herangekommen war, nahm er ihn fest und ließ ihn fesseln mit zwei Ketten.“ Paulus kam nie wieder aus den Ketten heraus bis zu seinem Martyrertod in Rom. Wie Jesus, sein Herr, wurde er von den Juden gefangen genommen und von den Nationen (den Römern) hingerichtet. Apostelgeschichte 28: 17 „Ich bin gefangen aus Jerusalem in die Hände der Römer überliefert worden.„ Apostelgeschichte 21: 11 „Dies sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und in die Hände der Nationen überliefern.“ Sein Kommen bringt die ganze Stadt Jerusalem in Bewegung und Aufregung. Apostelgeschichte 21: 30-31. „Und die ganze Stadt kam in Bewegung, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes; und sie ergriffen Paulus und schleppten ihn aus dem Tempel, und sogleich wurden die Türen geschlossen.„ Die Propheten sagten ihm die Wahrheit, dass er in Jerusalem gebunden wird und leiden muss. Paulus hat dies auch als ein prophetisches Wort vom Heiligen Geist für sich in Anspruch genommen. Apostelgeschichte 20: 23 „außer dass der Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, dass Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten.„ Trotzdem ging Paulus nach Jerusalem, denn der Herr hatte ihm auch gezeigt warum er in Jerusalem leiden sollte ,nämlich für das Evangelium der Gnade Gottes. Apostelgeschichte 20: 24 Paulus verteidigt sich einmal mit den Worten in Apostelgeschichte 28: 20 „ denn wegen der Hoffnung Israels trage ich Ketten.“ Er hatte wegen diesem Evangelium der Gnade auch schon vorher und an andern Orten gelitten. Galater 5: 11.“ Ich aber, Brüder, wenn ich noch Beschneidung predige, warum werde ich verfolgt? Dann ist ja das Ärgernis des Kreuzes beseitigt.“ Paulus wurde auch in diesem Punkt nicht verstanden. Er hatte nichts dagegen, dass jüdische Familien ihre Söhne beschneiden lassen. Er sagt nur, dass er die Beschneidung nicht mehr predigt als eine Handlung die zur Rechtfertigung im Glauben notwendig ist. Er warnt im Brief an die Galater vor falschen Brüdern. Gal. Kap. 2: 4 - 5 „und zwar wegen der falschen Brüder, die sich eingeschlichen hatten, um unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, zu belauern, damit sie uns in Knechtschaft brächten. Denen haben wir auch nicht eine Stunde durch Unterwürfigkeit nachgegeben, damit die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbliebe.„ Auch heute gibt es viele Kämpfe damit die Wahrheit des Evangeliums bestehen bleibt. Ein weiterer Grund warum Paulus den Herrn richtig verstanden hatte, ist, dass der Herr selber bei ihm stand in der Nacht nach seiner Festnahme am Tempelberg und zu ihm sagte: Apostelgeschichte 23: 11 „Sei guten Mutes! Denn wie du meine Sache in Jerusalem bezeugt hast, so musst du sie auch in Rom bezeugen.“ Was war das Zeugnis des Paulus in Jerusalem? Wie hat er die Sache Jesu in Jerusalem vertreten? Er hatte nur zu seiner Verteidigung auf dem Tempelplatz gesprochen. Das Zeugnis des Paulus in Jerusalem geht sicher über diese eine Rede hinaus und ist verbunden mit seiner Person. Wieder sehen wir die Reihenfolge und diesmal vom Herrn selber bestätigt, da sie eine tiefe prophetische und geistliche Bedeutung hat. Jesus sagt zuerst sollst Du mein Zeuge in Jerusalem sein und danach auch in Rom. Paulus war sich ganz und gar bewusst, welch ein geistlicher Kampf auf ihn in Jerusalem wartete und darum wusste er sehr wohl, dass er für seinen Dienst in Jerusalem nicht nur ein paar gut gemeinte Segenswünsche brauchte. Er suchte Menschen, die bereit waren für ihn im Gebet zu kämpfen. Da er der Apostel für die Nationen war, wendet er sich an die Gemeinde in Rom, obwohl er bis auf einige wenige Geschwister die Gemeinde in Rom persönlich nicht kannte. Römer 15: 30- 32 „ Ich ermahne euch aber, Brüder durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, mit mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott, damit ich von den Ungehorsamen in Judäa errettet werde und mein Dienst für Jerusalem den Heiligen angenehm sei, damit ich durch den Willen Gottes mit Freuden zu euch komme und mich mit euch erquicke.“ Es ist eine ganz eindringliche Bitte für persönliche Gebetsunterstützung und erinnert uns an die Bitte Jesu an Seine Jünger im Garten Gethsemane, doch eine Stunde mit Ihm zu wachen und zu beten, bevor Er in Jerusalem leidet. Paulus wendet sich an die Gemeinde in Rom und nicht an die Gemeinde in Jerusalem. Die Gemeinde in Jerusalem hatte in der Vergangenheit erfolgreich für die Befreiung des Petrus gebetet. Paulus weiß, dass er sich als der Apostel der Nationen auch mit seinem Aufruf zur Fürbitte für ihn an die Gemeinde in den Nationen wenden muss. Er wendet sich auch an die Gemeinde in Ephesus Kap.6,18 für persönliche Gebetsunterstützung und an die Kolosser 4: 3. Es gab keine wirklich persönliche Beziehung der Gemeinde in Jerusalem zu Paulus. Galater 1: 23 „ Ich war aber den Gemeinden in Judäa, die in Christus sind , von Angesicht unbekannt. Sie hatten aber nur gehört: Der, der uns einst verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er einst zu vernichten suchte, und sie verherrlichten Gott um meinetwillen.“ Die Gemeinde in Jerusalem hatte auch eine andere Prägung und Identität als die Gemeinden in den Nationen. Sie bestand aus Eiferern fürs Gesetz, auch wenn sie zum Glauben an Jesus gekommen waren. Apg.21: 20 „ Du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden es gibt, die gläubig geworden sind und alle sind Eiferer für das Gesetz.“ Ganz sicher hat sich Paulus gefreut, dass so viele Juden in Jerusalem zum Glauben gekommen sind, sowie auch Jakobus sich über den Bericht vom Paulus gefreut hat. Apg.21: 19 „Und als er sie begrüßt hatte, erzählte er eines nach dem anderen, was Gott unter den Nationen durch seinen Dienst getan hatte. Sie aber, als sie es gehört hatten, verherrlichten Gott. „ Dennoch muss Paulus einen tiefen Schmerz in seinem Herzen gehabt haben darüber, dass die Gemeinde in Jerusalem und die Gemeinde in den Nationen zwei verschiedene Körperschaften waren und verschiedene Identitäten hatten. Er hatte in sich die Erkenntnis und verstand dass durch den Tod Jesu am Kreuz die Gläubigen aus den Juden und aus den Nationen zu in einem Leib unter Ihrem Haupt Jesus vereint wurde. Epheser 2: 14- 16 „Er hat aus beiden eins gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung, die Feindschaft, in seinem Fleisch abgebrochen. Er hat das Gesetz der Gebote in Satzungen beseitigt, um die zwei Frieden stiftend in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, durch das er die Feindschaft getötet hat.“ Nun sind es nicht mehr zwei voneinander getrennte Körperschaften, sondern beide Teile bilden gemeinsam die Brautgemeinde, den einen Leib Jesu. Damals verlief jedoch der Dienst von Paulus und der Dienst der Aposteln in Jerusalem weitgehend getrennt. In Galater 2: 9 heißt es „ und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben worden ist, gaben Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen werden, mir und Barnabas den Handschlag der Gemeinschaft, damit wir unter den Nationen gingen, sie aber unter den Beschnittenen.“ Es gab ein gewisses Maß an Gemeinschaft, wie die Übereinstimmung, wer unter den Beschnittenen und in den Nationen wirken sollte. Man konnte jedoch zu dieser Zeit die von Jesus erworbene Einheit der Gläubigen aus den Juden und Nationen nicht als eine Körperschaft in Jerusalem ausleben. Die Spannungen der Gemeinde aus Jerusalem zu den Gläubigen aus den Nationen war noch da. Daher ist es verständlich, dass Petrus nach der Ankunft der Leute des Jakobus, also aus der Gemeinde in Jerusalem, nicht den Mut hatte, weiterhin mit den Gläubigen aus den Nationen in Antijoch zu essen. Gal. 2: 12- 13. „Denn bevor einige von Jakobus kamen, hatte er mit denen aus den Nationen gegessen; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, da er sich vor denen aus der Beschneidung fürchtete. Und mit ihm heuchelten auch die übrigen Juden, so dass selbst Barnabas durch ihre Heuchelei mit fortgerissen wurde. Als ich aber sah, dass sie nicht den geraden Weg nach der Wahrheit des Evangeliums wandelten, sprach ich zu Kephas vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, wie die Nationen lebst und nicht wie die Juden, wie zwingst du denn die Nationen jüdisch zu leben? Nun folgt eine ausführliche Erklärung der Lehre der Rechtfertigung im Glauben für alle Sünder aus dem Volk der Juden und den Nationen. Für Paulus stand wieder die Wahrheit des Evangeliums auf dem Spiel und daher fühlt er sich genötigt, Petrus öffentlich zu korrigieren. Übrigens lesen wir niemals darüber dass Petrus sich beschwert hätte oder ein Gegenargument ins Feld geführt hat, denn er hatte wohl das Dilemma der Situation und seine Menschenfurcht erkannt. Paulus hatte durch die Offenbarung Gottes das Geheimnis dieser Einheit verstanden und vereinigte in seinem Herzen und in seiner Person beide Teile der Braut Jesu. Er wusste, dass der Glaube der Zugang war für die Juden und für die Nationen. Jakobus und die Gemeinde in Jerusalem konnte Paulus zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz verstehen, denn Jakobus sagte zu Paulus als er in Jerusalem ankam: Apostelgeschichte 21: 21 „Es ist ihnen aber über dich berichtet worden, dass du alle Juden, die unter den Nationen sind, Abfall von Moses lehrest und sagest, sie sollen weder die Kinder beschneiden noch nach den Gebräuchen wandeln." Für Paulus geht es jedoch nur um die Gerechtigkeit vor Gott die für ihn nicht durch das Einhalten der jüdischen Gebräuche gewährleistet ist. Die Gemeinde Jesu aus den Juden und aus den Nationen lebte damals in zwei getrennten Körperschaften nicht nur durch räumliche Umstände, sondern auch in ihrer Identität und Ausdrucksform. Das offenbarte Geheimnis dieser Einheit in Jesus lebte zwar im Herzen des Paulus, aber war noch nicht sichtbar in der Gemeinde in Jerusalem. Dies war und ist bis heute eine besondere Herausforderung für die Gläubigen in Jerusalem. Wo immer geistliche Autorität vorhanden ist und das Reich Gottes sich manifestiert, sehen wir die Manifestation der Gegnerischen Kräfte. So war es auch im Leben Jesu, denn die Dämonen blieben nicht mehr unerkannt in Menschen, wenn Jesus in ihre Nähe kam. Wenn wir Autorität in einem bestimmten geistlichen Gebiet haben, rühren sich oftmals die Mächte die dagegen stehen. Paulus hatte Vollmacht über die religiösen Mächte die sich besonders in Jerusalem manifestieren. Jerusalem ist auch in unseren Tagen das Zentrum der drei größten Weltreligionen. Paulus war den Gläubigen aus den Juden und den Christen aus den Nationen voraus, wie er selbst über sich sagt, dass er eine unzeitige Geburt ist.1.Korintherbrief Kap.15: 8 „Zuletzt von allen ist Er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.“ Einerseits war er zu spät da er nicht ein Teil der zwölf Jünger war die mit Jesus durch das Land gingen, aber auf der anderen Seite war Paulus sehr früh geboren, denn er verstand Geheimnisse Gottes, die dem größten Teil des Leibes Jesus zu seiner Zeit noch verborgen waren. Er war in sofern eine Frühgeburt, da er ein prophetisches Zeichen für die endzeitliche Brautgemeinde ist, die aus dem Volk der Juden und aus den Nationen zusammen besteht. Er hatte Offenbarung empfangen von Gott über diese Einheit in Christus, die dem größten Teil des Leibes Jesu in Jerusalem und in den Nationen noch verborgen war. Die endzeitliche Brautgemeinde wird einmal innerlich und äußerlich eine Körperschaft bilden, eine sichtbar vereinigte Gemeinde. Die Gemeinde in den Nationen verstand in all den Jahrhunderten ebenfalls nicht, dass Gott ein Gott der Treue ist in Seiner Liebe und Beziehung zu Seinem Bundesvolk Israel. Durch den Tod Jesu ist die Gemeinde Jesu aus den Nationen nahe gekommen und sind Miterben geworden, jedoch nicht Alleinerben oder Erben anstelle von Israel, sondern eingepfropft in den edlen Ölbaum Israels. In Epheser 3: 4 heißt es: “Die Nationen sollen nämlich Miterben und Miteinverleibte sein und Mitinhaber der Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium“. Paulus erinnert uns im Römerbrief nicht stolz zu werden und nicht zu vergessen, dass Israel der Stamm ist in dem wir Heidenchristen eingepfropft sind. Nach der Zerstörung des Tempels und der Stadt Jerusalem im Jahr 70 n. Christus fingen einige Gläubige aus den Nationen damit an den Ölbaum Stamm Israel zu verachten. Manche sahen in diesem Gericht die Strafe Gottes und den Beweis, dass der Herr nun Israel auf immer verworfen habe und die Kirche aus den Nationen, anstelle Israels erwählt war. Zu dieser Zeit nahm die Zahl der Gläubigen aus den Nationen sehr zu. Die Gemeinde in den Nationen verstand nicht, warum es Paulus so wichtig war, selber nach Jerusalem zu gehen, um ein Zeuge für das Evangelium der Gnade dort zu sein. Er hätte ja seine finanzielle Hilfe an die Armen in Jerusalem mit jemanden senden können. Doch Paulus wusste, das er selber nach Jerusalem kommen sollte und nahm die einzige Tür in Anspruch, die für ihn in Jerusalem offen stand. Galater 2: 10 „ Nur sollten wir der Armen gedenken, was zu tun ich mich auch befleißigt habe.“ Es war auch schwer zu verstehen, dass Paulus zuerst nach Jerusalem gehen wollte und danach nach Rom. Er war ja schon in Kleinasien als er den Römerbrief schrieb und es war viel näher zu Rom. In Jerusalem warteten sowieso nur Ketten und Leiden auf ihn. Wenn die Gemeinde aus den Nationen ihre ungeheure Verantwortung für Paulus im Gebetskampf einzutreten, wahrgenommen hätte, wäre das Leben des Paulus wohl anders ausgegangen. Ich weiß nicht, ob man in Rom neben dem wöchentlichen Programm zu besonderen Gebetsnächten eingeladen hatte, um für seinen Dienst in Jerusalem zu beten. Wahrscheinlich hätte man ihn aus den Händen der Ungläubigen in Judäa befreien können, so wie damals die Gemeinde in Jerusalem für die Befreiung des Petrus erfolgreich gebetet hatte. Auf jeden Fall hat der erbetene Gebetskampf für Paulus nicht in dem Masse stattgefunden, dass er mit Freuden nach Rom kommen konnte. Er wusste zwar, dass er sowieso nach Rom kommen würde, denn der Herr hatte es ihm gesagt, aber wie, dass hing seiner Überzeugung nach von dem Gebeten der Gläubigen in den Nationen ab. Als Paulus seine Verteidigungsrede auf dem Tempelplatz gab, hörte man ihm zu bis einen Satz. Man hörte ihn als er von der himmlischen Offenbarung Jesu sprach, seiner Taufe und wie seine Sünden abgewaschen wurden. Aber als er sagte dass Jesus ihn beauftragte Apostelgeschichte 22: 21- 22 zu den Nationen zu gehen war ihre Geduld am Ende. “und Er (Jesus) sprach zu mir: Geh hin! Denn Ich werde dich weit weg zu den Nationen senden. Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort und erhoben ihre Stimme und sagten: Weg von der Erde mit einem solchen, denn es darf nicht sein, dass er lebt!“ Wir sehen dass sich in der geistigen Welt alles an dem Evangelium der Gnade in Jerusalem entzündet, als Paulus davon redet das der Herr ihn auch gesandt hat das Evangelium zu den Nationen zu predigen. Die Botschaft, dass durch den Glauben für beide der Zugang für die Juden und Nationen offen ist, stößt auf Wiederstand. Wenn wir das Wort Geheimnis betrachten, dann finden wir es am Häufigsten in den Briefen des Paulus. Daniel gebraucht das Wort Geheimnis ebenfalls sechs mal im Zusammenhang mit dem Reich Gottes. Diese Wort steht beim Paulus oft im Zusammenhang mit den Worten: Geheimnis Gottes oder Christi, das Geheimnis des Evangeliums, der Kirche oder dem Leib Jesu. Paulus sagt, dass die Einheit in Jesus und die Beziehung der Gläubigen aus den Juden und aus den Nationen ein Geheimnis ist. Dieses Geheimnis auszuleben ist gerade der Auftrag der Gemeinde Jesu in Jerusalem und weltweit um damit ein Zeugnis für die sichtbare und unsichtbare Welt zu sein. Am meisten wird das Wort Geheimnis von Paulus im Epheserbrief verwendet, wenn er von der Einheit redet, für die Jesus gestorben ist, um die Gläubigen aus den Juden und Nationen zu vereinen. Er schreibt in Epheser 3: 8- 10 „Mir, dem Allergeringsten von allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben, den Nationen den unausforschlichen Reichtum des Christus zu verkündigen und ans Licht zu bringen, was die Verwaltung des Geheimnisses sei, das von Zeitaltern her in Gott, der alle Dinge geschaffen hat, verborgen war, damit jetzt den Gewalten und Mächten in der Himmelswelt durch die Gemeinde die mannigfaltige Weißheit Gottes zu erkennen gegeben werde, nach dem ewigen Vorsatz, den Er verwirklicht hat in Christus Jesus unseren Herrn.“ Im Brief an die Epheser 5: 32 redet Paulus von der Ehe als einem Geheimnis, wechselt dann aber spontan das Thema und sagt: „Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde. “Die Ehe soll einen Vorschatten werfen auf die Einheit von Jesus Christus mit seiner Gemeinde. Paulus hatte nicht nur das Verständnis für die Braut Jesu, sondern auch das Herz des Bräutigams Jesu für Seine geeinigte Brautgemeinde. Am Ende der Zeiten wird der Leib Jesu nur noch eine Körperschaft sein. Wahrscheinlich hat es damals niemanden gegeben, der diese Erkenntnis so tief in sich trug wie Paulus. In Epheser 3: 3 sagt Paulus „Denn mir ist durch das Geheimnis zu erkennen gegeben worden, wie ich es oben kurz beschrieben habe, beim lesen könnt ihr meine Einsicht in das Geheimnis des Christus merken, dass in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht zu erkennen gegeben wurde, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geboffenbart worden ist. Die Nationen sollen nämlich Miterben und Miteinverleibte sein.“ Paulus ist wie eine Inkarnation dieses Geheimnisses des Evangeliums der Gnade. Er trägt diese Einheit in seinem Herzen. Es ist sein Leben, sein Evangelium, für das er bereit ist zu leben und zu sterben. Auch im Römer 11: 25 verwendet er das Wort Geheimnis. „Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet, Verstockung ist Israel zum Teil wiederfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird, und so wird ganz Israel errettet werden,“ Für Paulus ist auch das endzeitliche Handeln Gottes mit Seinem Volk ein Geheimnis und es wird erfüllt werden, wenn die Zeit der Nationen zu Ende kommt. Das Zentrum des Geheimnisses Gottes ist für ihn Christus selber und deshalb schreibt er im Brief an die Kolosser 2: 2 „Vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit des Verständnisses zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, das ist Christus“ und in Kolosser 1: 27 „Ihnen wollte Gott zu erkennen geben, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei, und das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ In Christus Jesus ist diese Einheit von Juden und Nationen möglich und nur in Ihm kommen wir in diese Einheit von der Paulus in seinen Briefen spricht. Mit einem Bild beschrieben, ist Jesus auf der Spitze des Berges und ruft die Gläubigen aus dem Volk Israel und den Nationen ganz zu sich selbst unter Seine Flügel zu kommen. Bei Ihm in seiner Nähe kommen wir in die rechte Einheit, die nur durch Ihn und mit Ihm möglich ist. Jesus ruft Jerusalem zu sich mit den Worten: Lukas 13: 34 „Jerusalem, Jerusalem, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Brut unter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt.„ Jede andere Einheit, die menschlich ist und wir selber machen wollen zwischen messianischen Juden und Christen aus den verschiedenen Nationen und Konfessionen ist sozusagen ein Treffen auf halber Höhe und erreicht nicht die Spitze des Berges. Unsere eigenen Anstrengungen und Vorstellungen verfehlen die vollkommene und wunderbare Berufung, die Gott gegeben hat. Heute gibt es auch von Christen eine Beziehung zu jüdischen Gebräuchen und zum Judaismus, der oftmals auf einer menschlichen Ebene stehen bleibt. In der Offenbarung 10: 7 lesen wir: „Wenn er posaunen wird, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein, wie er es seinen eigenen Knechten, den Propheten, als gute Botschaft verkündigt hat.„ Meine Frage ist: Könnte es sein, dass es sich bei diesem Geheimnis um das gleiche große Geheimnis Gottes handelt, in das Paulus schon einen Einblick hatte? Steht dieses Geheimnis im Zusammenhang mit der Vereinigung Jesu mit seiner Braut? Wir hören in der Offenbarung vom himmlischen Jerusalem, das auch ein Bild für die Braut Jesu ist. Offenbarung. 21: 2 „Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.“ In unserer Zeit suchen wir oftmals nach so vielen großartigen prophetischen Worten. Es wäre wunderbar wenn das allergrößte Geheimnis und die größte prophetische Erfüllung die Einheit der Brautgemeinde Jesu ist, die sich bereit gemacht hat ihrem Bräutigam zu begegnen. Ich glaube, dass die Wunden der Geschichte zwischen Juden und Nationen so groß sind, dass es für die Umsetzung dieser Einheit den Schöpfungsakt Jesu benötigt. Wenn ein Leib sehr zerstört ist durch Krankheit, dann bittet man den Herrn um Seine heilende Schöpferkraft, die ja auch für den Blindgeborenen neue Augen schaffte, so dass er zum ersten mal sehen konnte. Nur im Epheserbrief wird Jesus im Neuen Testament im Zusammenhang mit einem Schöpfungsakt gebracht. In Epheser 2: 15 „ um die zwei Frieden stiftend in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen.„ Wir sind allerdings in der Lage und aufgerufen persönlich schon in dieser neuen Schöpfung zu leben, auch wenn der Leib Jesu gemeinsam aus Juden und Nationen, dazu bis heute noch nicht in der Lage ist. Deshalb ruft Paulus uns auf im Brief an die Galater 6: 15- 16 „Denn weder Beschneidung noch Unbeschnittensein gilt etwas, sondern eine neue Schöpfung. Und so viele dieser Richtschnur folgen werden, Friede und Barmherzigkeit über sie und über das Israel Gottes!“ Dieses Geheimnis des neuen Menschen in Jesus, das Paulus erkannte, ist für viele Jahrhunderte in den Kirchen nicht genügend beachtet worden. Wir müssen uns wieder mit dem Zeugnis beschäftigen, dass mit dem Leben und der Botschaft des Paulus verbunden war. Ich habe den Eindruck, dass mit der Gefangennahme des Paulus und sein Gebunden sein in zwei Ketten auch diese Botschaft des Evangeliums der Gnade in gewisser Weise in Ketten gelegt wurde und niemals wieder ganz in die gottgewollte Freiheit kam. In den letzten 2000 Jahren Kirchengeschichte hat die Welt diese Einheit von Juden und Nationen in Jesus nie gesehen. Doch gerade dies ist die Absicht Gottes von der uns Paulus in Epheser 3:10 schreibt: „damit jetzt den Gewalten und Mächten in der Himmelswelt durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes zu erkennen gegeben werde.„ Die Welt hat nicht nur diese Einheit nicht gesehen, sondern sogar das Gegenteil innerhalb der Kirche und auch im Verhalten den Juden gegenüber. In der Kirchengeschichte sind den Juden noch ein paar Decken dazu auferlegt worden um es für sie noch schwerer zu machen, die Lösung in den Messias Jesus zu sehen. Paulus weiß, dass er berufen ist als Herold, Apostel und Lehrer des Evangeliums 2 Tim. 1, 11“ durch das Evangelium, für das ich eingesetzt bin als Herold und Apostel und Lehrer.“ Er redet von seinem Evangelium, das er durch Offenbarung empfangen hat. Galater 1, 11 „Ich tue euch aber kund, Bruder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von menschlicher Art ist. Ich habe es nämlich weder von einem Menschen empfangen noch gelernt sondern durch Offenbarung Jesu Christi.„ Von welchem Evangelium redet Paulus hier? Wir verbinden oft mit dem Wort Evangelium die Botschaft der Erlösung z. B. die eines Evangelisten, der die ersten Schritte des Glaubens erklärt. Genau diese ersten Schritte jedoch hatte Paulus nicht durch eine direkte Offenbarung Gottes empfangen, sondern von Hananias. Apostelgeschichte 22, 13 „Hananias kam zu mir, trat heran und sprach zu mir: Bruder Saul, sei wieder sehend! Vers 16 „Und nun was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du Seinen Namen anrufst!“ Für dieses Evangelium war Paulus bereit zu leiden. 2. Tim. 2, 8 „ Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten, aus dem Samen Davids nach meinem Evangelium, in dem ich Leid ertrage bis zu Fesseln wie ein Übeltäter!“ und 2. Timotheus 1, 8 „leide mit für das Evangelium nach der Kraft Gottes!“ Die Einheit zwischen Juden und Nationen in dem Messias Jesus ist ein wesentlicher Teil des Evangeliums. Darum heißt es auch in Johannes 11, 51 „Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte, und nicht für die Nation allein, sondern dass er auch die zerstreuten Kinder Gottes in den Nationen in eins versammelte.“ Jesus ist wirklich am Kreuz wegen dieser Trennung gestorben und es ist ein wesentlicher Teil Seiner Erlösungstat. Es geht nicht nur um unsere Sünden, sondern auch um die sichtbare und gelebte Einheit der Gläubigen aus den Juden und Nationen. Was wird sich alles ändern, wenn die weltweite Gemeinde versteht, welch eine große Priorität diese Einheit für Jesus und den Vater hat. Darum sagt Jesus auch in Johannes 10, 16 „Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind, auch sie muss ich bringen und sie werden Stimme hören und es wird eine Herde und ein Hirte sein.„ Es wird Zeit dass die Kirche auslebt, wofür ihr Herr am Kreuz gestorben ist. Mit der Gefangennahme des Paulus wurde auch sein Auftrag, dieses Evangelium zu verbreiten, eingeschränkt und damit zu einem gewissen Grad gebunden. Paulus konnte, wie wir schon hörten, nicht mit Freuden, sondern nur in Ketten nach Rom kommen und soviel wir wissen, ist er gar nicht nach Spanien gekommen, wie er es doch vorgehabt hatte. Meine Frage ist: Ist es möglich, dass seit der Gefangennahme des Paulus und seiner Hinrichtung mit ihm dieser Auftrag das Evangelium der Gnade nach Jerusalem zu bringen nie wieder ganz freigesetzt wurde? Ist dieses Geheimnis der Einheit in Jesus der Gemeinde in Jerusalem und von der Kirche in den Nationen wieder in den Mittelpunkt gerückt? Gibt es heute Menschen, denen es so ein Anliegen ist wie Paulus, das Evangelium der Gnade nach Jerusalem zu bringen? Sind wir nun, wie ja Paulus darum bittet, in Römer Kap 15 in einen Gebetskampf eingetreten, damit dieses Evangelium in Jerusalem freigesetzt wird? Welchen Weg hätte die weltweite Kirche gehen können, wenn die Mächte des Rassismus und Antisemitismus innerhalb der Kirche gleich am Anfang der Kirchengeschichte konfrontiert und entmachtet wären? Haben die Römer damals und wir heute Gebetsnächte einberufen, um dafür im Gebet einzustehen? Hat es je seither Christen gegeben, die dieses Evangelium der Gnade mit so großer Leidensbereitschaft nach Jerusalem bringen wollten wie Paulus? Welchen Weg hätte die gesamte weltweite Kirche gehen können und welche gewaltige Kraft hätte die Kirche im Kampf gegen allen Rassismus Antisemitismus und aller Aufspaltung in Konfessionen aufweisen können, wenn man diese Offenbarung des Evangeliums am Anfang der Kirchengeschichte angenommen und gelebt hätte? Hätte so die ganze Aufspaltung in verschiedene Konfessionen verhindert werden können? Werden wir Erweckung sehen, wenn diese Einheit nicht ausgelebt wird, besonders in Jerusalem? Vielleicht erklärt es uns auch heute warum der geistliche Kampf um und in Jerusalem noch immer so groß ist? Der Tempel in Jerusalem soll ein Haus des Gebetes für alle Nationen sein. Markus 11: 17 Paulus war ein Repräsentant des Evangeliums der Gnade und deshalb war sein Kommen nach Jerusalem damals ein prophetisches Zeichen. Paulus ist eine Inkarnation dieses Evangeliums der Gnade und der einen Braut Jesu, da er ganz tief beide Teile aus Juden und Nationen in sich vereinbart und trägt. Er weiß um das Geheimnis Gottes und die Vollendung Seiner Gemeinde in der Endzeit. Paulus versteht, wie Gläubige aus den Juden und Nationen Zugang haben zu der einen Gnade da er es auch ausgelebt hatte. Doch Paulus wurde in Ketten gelegt. Er bittet in Epheser 6: 20 „Betet zu jeder Zeit auch für mich, damit mir Rede verliehen werde, wenn ich den Mund öffne, mit Freimütigkeit das Geheimnis des Evangelium bekannt zu machen, für das ich ein Gesandter in Ketten bin.“ Die Ketten kamen auf ihn in Jerusalem, obwohl er die Gemeinde in Rom gebeten hatte dafür zu beten, dass es nicht geschehen möge. Wir sollten uns fragen: Ist der Ruf des Paulus an die Gemeinde in den Nationen noch immer aufrecht für die geistliche Situation in Jerusalem im Gebetskampf einzutreten? Könnte es sein, dass es noch immer die besondere Aufgabe der Gemeinde in den Nationen ist, für die Freisetzung des Evangeliums der Gnade zu beten und besonders für Jerusalem. Durch den Opfertod Jesu am Kreuz ist die Grundlage dafür gelegt und wir beten, dass wir diese Wahrheit, die Paulus schon erkannt hatte, bald eine Wirklichkeit wird. Ich möchte mit diesen Gedanken zum Gebet ermutigen für den Frieden Jerusalems zu beten, der nicht ohne den Friedefürst kommen wird. Möge der Herr uns mehr Licht geben und Offenbarung, dass wir erkennen wie wir heute für Jerusalem, Israel, unsere Gemeinden und für unsere Nationen einstehen können im Gebet und in der Fürbitte. Christa Behr |