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Neben der Tsunami-Flut in Südostasien, der Hurrikan-Katastrophe von New Orleans und dem Erdbeben in Pakistan erschüttern uns die Bilder der gewaltigen Waldbrände in Australien. Wir leben in einer Zeit der Naturkatastrophen. Davor warnt schon Jesus in seinen Endzeitreden in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21. Die Erde wird immer häufiger von Naturkatastrophen aller Art geschüttelt. Wodurch sie entstehen, sagt Jesus nicht; er sagt nur, dass sie in unserer Zeit geschehen. Über Erdbeben und Hurrikane wird oft gepredigt, nur über die durch den Klimawechsel vermehrt auftretenden Waldbrände nicht. Dabei sind sie eine prophetische Allegorie. Wenn in biblischer Zeit ein Waldbrand ausbrach, haben die Bewohner des in Gefahr geratenen Dorfes um ihr Dorf herum einen künstlichen Brand gelegt, den sie unter Kontrolle halten konnten. Zwar brannte dadurch die nähere Umgebung ab, doch als später die riesige Feuerwalze auf das Dorf zuraste, fanden die Flammen keine Nahrung mehr, denn es gab dort nichts mehr zum Brennen. Somit wurde das Dorf vor der Vernichtung bewahrt und seine Bewohner gerettet. Das macht man auch heute noch so, trotz modernster Löschmittel. Das jüdische Volk hat durch alle Zeiten wie kein anderes Volk in der Welt leiden müssen. Noch heute muss Israel um seine Existenz kämpfen. Man könnte sagen: das Volk Israel ist heilsgeschichtlich schon leergebrannt, hat sein Maß an Leiden aufgebraucht. Dennoch gibt es immer noch Christen, die nicht wahrhaben wollen, dass Jerusalem bereits doppelte Strafe für ihre Sünden empfangen hat (Jes. 40,1-2) und dass sie Israel nun trösten und freundlich mit Jerusalem reden sollen. Allein der Holocaust, was übersetzt „Brandopfer" heißt, hat ein Drittel der damaligen Judenheit vernichtet und damit eine sechsmillionenfache Brandschneise hinterlassen. Doch diese bereits leergebrannte Fläche wird einmal das jüdische Volk vor dem apokalyptischen Garaus bewahren, wenn der große Weltbrand alle Nationen heimsuchen wird und Gott mit allen Völkern ins Gericht geht, die sein Land geteilt haben (Joel 4,1-4) und die als Nationen vereint gegen Jerusalem Krieg geführt haben (Sach. 12,1-9). Dann wird Israel wie das Auge des Hurrikans der einzige sichere Ort in der Welt sein. Darum werden dann zehn Männer aus allen Völkern einen jüdischen Mann beim Rockzipfel ergreifen und ihn bitten, mit ihm gehen zu dürfen (Sach. 8,23). Gott, der die Feuer des Leidens gelegt hat, hat sie so gelegt, dass Er seinem Volk Israel nicht mehr auferlegte, als es ertragen konnte, so schmerzhaft es im Moment auch war. Gott verhieß seinem Volk: „So oft du durchs Feuer gehst: du sollst nicht versengt werden und die Flamme soll dir nichts anhaben" (Jes. 43,2). Dadurch entstand die Brandschneise um Israel, damit Israel bei dem endgültigen Völkergericht verschont bleibt. Anders dagegen ist es bei den Völkern, die der apokalyptischen Feuerwalze nicht entgehen werden, weil sie keine Brandschneise besitzen, denn der HErr wird alle Nationen, ja den gesamten Erdkreis richten (Ps.82,8; 94,1-2; 98,8-9). Die Feinde Israels, die auch Gottes Feinde sind (Ps. 83), werden von der ganzen Erde heranziehen und das Heerlager der Heiligen (Israel) und die geliebte Stadt (Jerusalem) umringen. Dann aber lässt der HErr Feuer vorn Himmel fallen, das sie verzehrt (Offb. 20,9-10). Dieses Feuer des Endgerichts kann Israel dann nichts mehr anhaben, weil es - um in dem Bild zu bleiben - eine bereits erlittene Brandschneise um sich hat. Zu dieser Zeit wird Israel in seiner Gesamtheit errettet werden, wie es in Sacharja 12,10 heißt und Paulus an die Römer 11,26 schreibt. Ludwig Schneider |